Forster und Schäfer triumphieren bei Para Sport-Wahl

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Es waren Vorboten für die große Gala der Sportler des Jahres am 17. Dezember in Baden-Baden: In der Düsseldorfer Rheinterrasse wurden am 25. November die Para-Sportler*innen des Jahres gekürt – die in diesem Jahr durch den geänderten Wahlmodus auch in Baden-Baden eine größere Rolle als sonst spielen könnten.

Anna-Lena Forster wurde vom ersten Rennen des Winters per Video zugeschaltet, die Alles-Gewinnerin der vergangenen Jahre im Monoski hatte keine Zeit, nach Düsseldorf zu kommen. „Ihr seid echt genial“, bedankte sich die 28-jährige Titelverteidigerin, nachdem sie in Peking Para-Sportlerin des Jahres geworden war: „Ich möchte mich auch bei meinem Team bedanken, das ist pure Dankbarkeit.“ Mit vier Mal Gold in den bei der WM in Espot in den spanischen Pyrenäen und ein Mal Silber hatte sie aber auch alle Argumente auf ihrer Seite und ließ Para-Biathletin und -Langläuferin Linn Kazmaier mit ihrem Guide Florian Baumann sowie Abfahrts-Weltmeisterin Anna-Maria Rieder auf dem Podium hinter sich. Rang vier und fünf gingen an Schwimmerin Tanja Scholz und Sprinterin Irmgard Bensusan.

Bei den Männern machte Prothesen-Weitspringer Léon Schäfer das Rennen: Der 26-Jährige sprang bei der Para-Leichtathletik-WM in Paris zum ersten deutschen Gold und verbesserte seinen Weltrekord um einen Zentimeter auf 7,25 Meter – nervenaufreibend im letzten Versuch. Allerdings nur für das Publikum, denn der Athlet vom TSV Bayer 04 Leverkusen war nach eigener Aussage stets cool geblieben, genauso wie er in der Rheinterrasse in Düsseldorf seinen Preis mit stylischer Brille entgegengenommen hatte. Über die 100 Meter gab es Bronze für den 26-Jährigen, der sich mit dieser Leistung vor Para-Triathlon-Weltmeister Martin Schulz und Biathlet und Langläufer Marco Maier, der mit der Nordisch-Staffel auch zum Team des Jahres zählte, durchsetzen konnte. Vierter wurde Schwimmer Taliso Engel, Fünfter Radsportler Matthias Schindler. Den Nachwuchspreis gewann Kugelstoßer Yannis Fischer.

Athleten wie Ausnahme-Weitspringer Markus Rehm, der mit 8,64 Metern Ende Mai und 8,72 Metern Ende Juni zwei Mal seinen Weltrekord verbessert und den sechsten WM-Titel in Folge mit 8,49 Metern Mitte Juli eingefahren hatte, oder Johannes Floors, der 400-Meter-Weltmeister mit nur drei Hundertstelsekunden über seinem Weltrekord von 45,78 Sekunden geworden war, standen gar nicht zur Wahl zum Para-Sportler des Jahres.

Bei der Wahl zu Deutschlands Sportler des Jahres könnten sie aber weit vorne landen, denn erstmals trafen dieses Mal in Kooperation mit dem DOSB und DBS gleichberechtigt alle deutschen olympischen und paralympischen Kader-Athlet*innen die Vorauswahl, aus der dann Sportjournalist*innen wählen konnten. So könnte es passieren, dass in Baden-Baden in diesem Jahr mehr Top-Ten-Plätze als bisher in Reichweite kommen.

Foto: Ralf Kuckuck / DBS

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Baden-Baden strahlt – und das im wahrsten Sinne des Wortes.

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Vor dem Kurhaus, in dem am 17. Dezember die Sportlerin, der Sportler und die Mannschaft des Jahres gekürt werden, bilden die Lichter des Weihnachtsmarktes, der an der Oos „Christkindelsmarkt“ genannt wird, eine farbenprächtige Kulisse.
Dort, wo sich in wenigen Tagen die nationalen Top-Athletinnen und Athleten zu Fuß oder per Fahrdienst den Weg auf den roten Teppich des Weinbrenner-Baus bahnen, herrscht aktuell dichtes Gedränge. Alle Jahre wieder erweist sich der Baden-Badener Christkindelsmarkt als Anziehungspunkt für Groß und Klein, für Jung und Alt.
Wie es sich für die „kleinste Weltstadt“ gehört, ist Internationalität in Baden-Baden angesagt. An allen Ecken und Enden sind ausländische Sprachfetzen zu hören – in diesen bewegten Zeiten ein gutes Zeichen dafür, wie es auch friedlich miteinander geht.
Wer einen Blick über das bunte Markt-Geschehen hinaus wirft, wird zudem feststellen, dass sich auf Baden-Badens Großbaustelle „Europäischer Hof“ auf der anderen Seite der Kaiserallee nach langer Zeit endlich wieder etwas tut. Auch in dem imposanten Gebäude sind die Lichter eingeschaltet, allerdings wird dort nicht flaniert, sondern handfest gearbeitet. Es darf darauf gehofft werden, dass sich im traditionsreichen Hotelpalast wie in früheren Zeiten bald auch wieder Gäste des „Sportler des Jahres“ einmieten können.
Doch das nur am Rande. Die Besucher des Christkindelmarktes dürften sich weniger für die Baden-Badener Bausubstanz interessieren als vielmehr für das Angebot der zahlreichen Buden und Stände. Kunsthandwerk, Kulinarische Leckereien, Gourmet-Iglus, wärmende Getränke und vieles mehr warten auf das Publikum, das die Qual der Wahl hat.
Wer zufällig oder auch nicht beim Schoko-Mann vor den Kolonaden gelandet ist, wird mit dem Spruch konfrontiert: „Wenn es im Himmel keine Schokolade gibt, dann will ich da auch nicht hin!“ Naja, wer weiß! Fakt ist, dass in die Weihnachtsbackstube für Kinder (fast) alle Nachwuchs-Bäckerinnen und -Bäcker wollen.Da kommt zum Schluss der Insider-Tipp für diejenigen, die am 17. Dezember nicht Live-Augenzeugen der Sportler-Gala im Kurhaus sind, gerade recht. Wer draußen bleiben muss, kann sozusagen als Trostpflaster in der nahen Konzertmuschel den Klängen des Duos Graceland und „A tribute to Simon & Garfunkel“ lauschen – und das kostenlos!

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Felix Loch: Sparkassen-Preisträger will auch 2026 „noch einmal angreifen“

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Der sportliche Erfolg ist das eine, das soziale Engagement das andere. In beidem ist Felix Loch eine Ausnahme-Erscheinung. Als dreimaliger Olympiasieger, siebenfacher Gewinner des Gesamtweltcups, und 14-facher Weltmeister ist Loch nicht nur in seiner Disziplin, dem Rennrodeln, eine Klasse für sich. Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Wintersportler überhaupt. Dass er seine Karriere, seine Erfolge, all das, das er erleben durfte, nicht als Selbstverständlichkeit ansieht, das hat ihn dazu bewogen, „etwas zurückgeben zu wollen, zu helfen.“ Der zweifache Familienvater, der aktives Mitglied bei „Athletes for Ukraine“ ist, und selbst Hilfsgüter an die Grenze gebracht und geholfen hat, Flüchtende in Deutschland unterzubringen, erhielt im vergangenen Jahr auch aufgrund seines sozialen Engagements den „Sparkassenpreis für Vorbilder im Sport“ bei der Gala „Sportler des Jahres“ in Baden-Baden.

Loch selbst war zum Zeitpunkt der Ehrung noch im Weltcup in Park City unterwegs, weshalb der ukrainische Skeletonfahrer Vladyslav Heraskevych stellvertretend den insgesamt zum 31. Mal verliehenen Preis entgegennahm. Die Sparkassen-Finanzgruppe ehrt so Persönlichkeiten aus dem Sport, die „durch ihre Fairness, ihren Leistungswillen, oder ihr charismatisches Auftreten insbesondere jungen Menschen ein Vorbild sind.“ Mit rund 90 Millionen Euro ist die Sparkassen-Finanzgruppe der größte nichtstaatliche Sportförderer in Deutschland.

Loch, der die Hälfte des Preises für seine sportliche oder berufliche Karriere verwenden durfte, unterstützte mit der zweiten Hälfte geflüchtete Kinder beim Sport und ließ dem Nachwuchs des Rodelclubs Berchtesgaden eine beträchtliche Summe zukommen, da diese immer noch durch die beschädigte Rodelbahn vor großen Herausforderungen stehen. 2026, so der derzeitig Stand, soll der Rennbetrieb auf der Kunsteisbahn am Königssee wieder aufgenommen werden können.

Für den Preisträger hat die aktuelle Situation im Moment aber Vorrang. Loch, der in der Saison 2022/ 2023 hinter dem Südtiroler Dominik Fischnaller Zweiter des Gesamtweltcups im Einsitzer der Männer wurde, bereitet sich derzeit auf die am 8./9. Dezember in Lake Placid beginnende Saison vor. Highlight in diesem Jahr ist aber auch für ihn die Heim-WM vom 19. Februar bis 3. März 2024 in Winterberg. Der Berchtesgadener denkt jedoch schon über 2024 und vielleicht auch über das eigene Karriere-Ende hinaus. „2026 sind Olympische Spiele in Mailand und Cortina d’Ampezzo. Da möchte ich auf jeden Fall noch mal dabei sein und vorn mit angreifen.“ Für alles andere, was danach kommt, sagt Loch, sei er „sehr, sehr offen.“

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Sportler des Jahres - (R)evolution im 77. Jahr

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Man schrieb das Jahres 1947, als eine Handvoll Tageszeitungen ihr Urteil für den allerersten „Sportler des Jahres“ einreichten. Jetzt, 2023, erlebt die Wahl ein Update der besonderen Art. Die Athletinnen und Athleten des Team D und des Team D Para sowie die Athletinnen und Athleten der Nicht-Olympischen-Verbände beteiligen sich an der historischen Umfrage, in dem sie die Vorauswahl treffen. Zusammen bestimmen sie die Top Ten in den Rubriken Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres. Die Mitglieder des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS) übernehmen den zweiten Part der Abstimmung – dann stehen die Siegerinnen und Sieger fest, die am 17. Dezember in Baden-Baden ausgezeichnet und geehrt werden. Die veranstaltende Internationale Sport-Korrespondenz (ISK), der Deutsche Olympische Sportbund und der Deutsche Behindertensportverband sehen in diesem Votum eine „kleine Revolution“ der traditionellen Umfrage, das Ergebnis wird auf einer größtmöglichen Breite basieren. Das Zusammenwirken von Medien und Sport sorgt für einen ganz außergewöhnlicher Aspekt der nunmehr 77. Wahl „Sportler des Jahres“. Man darf extrem gespannt sein, wen das ZDF in seiner Sondersendung am dritten Advent im Kurhaus Baden-Baden präsentieren wird.

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