Große Bühne für Kerber und Zverev

Das dritte Grandslam-Turnier des Tennis-Jahres nach Australien und Frankreich ist wie immer das mit dem spektakulärsten Untergrund und mit dem klangvollsten Namen: Hinter den neun Buchstaben W-I-M-B-L-E-D-O-N steht eine ganze Welt voller Filzball-Dramen. Es rangieren und regieren die ganz Großen des weißen Sports, der seit mehr als einem Jahrhundert gesellschaftliches und sportliches Ausnahmeschild gleichermaßen ist. Es herrscht die steife Etikette des All England Lawn Tennis and Croquet Club.

Und wie immer, wenn die Sieger gekürt werden, nimmt diese Auszeichnung der Duke of Kent vor (Präsident des Clubs). Catherine, Duchess of Cambridge, selbst begeisterte Tennisspielerin, übernahm das Patronat über den Club 2016 von der Queen. Wimbledon ist halt mehr als nur Serve and Volley. Wimbledon ist auch Knicks und Knigge.

In diesem Konglomerat von Tradition und Trubel wollen zwei deutsche Akteure in diesem Jahr „getrennt gemeinsam“ für Schlagzeilen sorgen. Angelique Kerber, Deutschlands „Sportlerin des Jahres“ 2016 ist an Nr. 11 gesetzt und möchte auf dem „heiligen Rasen“ des Londoner Vorortes endlich einmal auf dem schnellsten Untergrund des Zirkus ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Und Alexander Zverev (21), der Weltranglisten-Vierte hofft, dass seine im Viertelfinale von Roland Garros erlittene Oberschenkel-Verletzung endgültig ausgeheilt ist. „Das werde ich es schon irgendwie hinbekommen", meinte er nach seinem frühen Aus bei der „Generalprobe“ in Halle, dem „deutschen Wimbledon.“

Beide haben, egal auf wen sie in den (hoffentlich) danach kommenden Runden treffen, das Zeug zu Spiel, Satz und Sieg gegen die in den beiden ersten Juli-Wochen immer restlos versammelte Weltelite des „Weißen Sports“. Und im royalen Umfeld wären die beiden deutschen Tennis-Asse sicherlich auch gerüstet für den Auftritt im „besten Zwirn“ beim Sportler des Jahres 2018 am 16. Dezember auf der großen Bühne des Kurhauses von Baden-Baden.

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