Stäbler zum Dritten

Ringen in der Öffentlichkeit. Das geschieht immer (nur) dann, wenn Frank Stäbler die Matte betritt. Wie jetzt wieder bei den Weltmeisterschaften in Budapest. Der 29-jährige Schwabe holte in der 71-kg-Klasse seinen dritten WM-Titel, ein Coup wie für das Guinnessbuch der Rekorde. Fränky vergoss erst Tränen, konnte nicht fassen, was er im Finale gegen den Lokalmatador Balint Korpasi geleistet hatte, schnappte sich dann die deutsche Fahne und ließ sich von IOC-Präsident Thomas Bach feiern.
Weil auch die Geschichte dahinter so unglaublich klingt. Sein alter Verein in Musberg vor den Toren Stuttgarts ließ ihn nicht mehr in der Halle trainieren, die persönlichen Zwistigkeiten aber stoppten den WM-Plan von Stäbler nur kurz. Er übte im umgebauten Kuhstall der Familie. Und auch eine Rippenblessur im Sommer, die sich glücklicherweise nicht als der befürchtete Herzinfarkt entpuppte, steckte er weg. Nach dem Motto: „Extremsituationen“ würden ihn nur stärker machen. Wie wahr. Für die “Stuttgarter Zeitung“ stieg Frank Stäbler damit in die Liga der ganz Großen der deutschen Sportszene auf. „Basketball hat Dirk Nowitzki, Triathlon Patrick Lange, Tischtennis Timo Boll und der alpine Skisport Felix Neureuther. Und das Ringen Stäbler – eine Ikone seines Fachs.“
Wie weit kann der Triple-Weltmeister (in drei verschiedenen Gewichtsklassen) bei der Wahl „Sportler des Jahres“ nach oben klettern? Als Repräsentant einer Sportart, die selten für mediale Schlagzeilen sorgt. Die Juroren, die Fachpresse, könnte den Ringer diesmal weiter nach vorne schieben als bisher. Stäbler ist ein „Herausforderer“ für Ironman Patrick Lange, die Olympia-Giganten Frenzel, Wellinger, die Leichtathletik-Europameister von Berlin. Eigentlich. Den 16. Dezember hat er sich jedenfalls dick angestrichen. Von Budapest über Musberg nach Baden-Baden. #RoadtoBadenBaden

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