Kieler Meisterfeier ohne Sause

Es ist mit Sicherheit der ungewöhnlichste der insgesamt 21 nationalen Meistertitel der „Kieler Zebras“. Und einer, der so emotionslos wie noch nie zuvor eine Meisterschaft zur Kenntnis genommen wurde: Keine Feier, kein Jubel, keine Sause mit den Fans. Champion der Schulterzucker: Meister? Na gut, ist ebenso. Leider.

Nach dem am Dienstag verkündeten Abbruch der Saison in der Handball-Bundesliga wegen der grassierenden Corona-Pandemie wurde der TWH Kiel, Tabellenführer der Handball-Bundesliga mit fünf Punkten Vorsprung, zum Deutschen Meister der Saison 2019/2020 erklärt. Punkt. Aus. Ende. Glückwunsch.

Nach einer Videokonferenz mit anschließender Abstimmung per WhatsApp stand fest: Das Team von Trainer Filip Jicha wird, nicht nur als Bundesliga-Spitzenreiter, sondern auch wegen des besten zugrunde gelegten Punkte-Quotienten, zum sogenannten „Corona-Meister“ erklärt. Schwierig, damit um zu gehen sei es auf jeden Fall, erklärte Kiels Geschäftsführer Viktor Szilagyi. Dennoch sei der auf so ungewöhnliche wie ungewollte Art und Weise errungene Titel „eine Bestätigung für die großartigen Leistungen“, die die Mannschaft im bisherigen Verlauf der Saison gezeigt habe.

Gedämpfte Freude am oberen, verhaltene Genugtuung, am unteren Ende der Tabelle. Absteiger wird es keine geben, die Liga wird in der nächsten Saison – wann immer diese auch beginnt – aufgestockt werden (müssen). Um dann hoffentlich auf normalem Wege Sieger und Besiegte ermitteln zu können. Und damit auch einen Meister, der als Aspirant für den Titel „Mannschaft des Jahres“ gilt.

Bild: THW Kiel Handball-Bundesliga GmbH & Co. KG

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