Premiere für „Sportlerin des Jahres“ bei Titelkämpfen

Bei den Leichtathletik-Meisterschaften schaut die Sportwelt am Wochenende (8./9.8.2020) voller Spannung nach Braunschweig, denn erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie werden Titelkämpfe unter einem umfangreichen Hygiene- und Umsetzungskonzept vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) in Zusammenarbeit mit der Stadt Braunschweig, dem Land Niedersachsen und dem Niedersächsischen Leichtathletik-Verband veranstaltet.

Bis maximal 999 Personen dürfen sich bei den jeweiligen vier Sessions (Vormittag/Nachmittagsprogramm) auf dem Stadiongelände an der Hamburger Straße aufhalten. Alle werden mit Namen registriert und müssen eine Temperaturmessung über sich ergehen lassen sowie einen Covid19-Fragebogen ausfüllen. Doch im Mittelpunkt soll der Sport stehen.

Malaika Mihambo springt mit einem verkürzten Anlauf

Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), Weitsprung-Weltmeisterin und „Sportlerin des Jahres“ 2019 wird erstmals in dieser Saison in ihrer Spezialdisziplin antreten. Sie wird mit einem verkürzten Anlauf starten, was bedeutet, dass Sprünge über 7 Meter nicht zu erwarten sind. Eigentlich wollte sie ja bereits in Houston/Texas bei Carl Lewis und Leroy Burrell sein, doch aufgrund von Corona wird sie derzeit von DLV-Bundestrainer Ulli Knapp betreut. Der ist schon jetzt davon überzeugt, dass es spannend wird, denn Marie Homeier (LG Göttingen; 6,57 Meter) und Maryse Luzolo (Königsteiner LV; 6,53 Meter) wollen der großen Favoritin Paroli bieten.

477 Athletinnen und Athleten aus allen Bundesländern kämpfen an beiden Tagen um die Titel. Im Sprint sind die Augen auf Rebecca Haase (Sprintteam Wetzlar) gerichtet, die mit 11,11 Sekunden in dieser Saison am schnellsten gelaufen ist. „„Dieses Jahr ist für mich sehr wichtig um zurückzukommen“, sagte die 27-Jährige. Ich habe extrem viel Motivation zu zeigen, dass ich immer noch zu den besten deutschen Sprinterinnen zähle!“, sagte Haase auf einer Pressekonferenz in der Woche vor ihrem Start. Konkurrenz bekommt sie mit Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF) und von Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) und Tatjana Pinto (LC Paderborn).

Auch der Männersprint verspricht Spannung

Auch der Männer-Sprint wird interessant. So erzielte Hallenmeister Deniz Almas (VfL Wolfsburg) zuletzt in Weinheim eine Top-Zeit, die kein deutscher Sprinter seit 2016 gelaufen ist. Große Konkurrenten von Almaz sind Joshua Hartmann (ASV Köln), der mit 10,14 Sekunden in dieser Saison aufhorchen ließ sowie Julian Reus (LAC Erfurt) und Titelverteidiger Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar). Einige Topathleten werden nicht am Start sein, dennoch verspricht das Teilnehmerfeld gute Leistungen. Ob im Hürdensprint mit der Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz, über 400 Meter Hürden mit Jackie Baumann, die nach langer Verletzung sich eindrucksvoll zurückgemeldet hat, oder über 5000 Meter mit Alina Reh (SSV Ulm 1846), die als Top-Favoritin ins Rennen geht, da Konstanze Klosterhalfen nicht startet.

Im Sprung-Bereich können sich alle auf Dreispringer Max Heß freuen, der Ende Juli in Chemnitz wieder über 17 Meter gesprungen ist. Bei den Frauen hofft Neele Eckhardt auf ihren ersten 14-Meter-Satz der Saison. Auf einen Höhenflug hofft auch Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer Leverkusen) sowie Christina Honsel (TV Wattenscheid 01), die im letzten Jahr Vize-Europameisterin der U 21 geworden ist.

ARD und ZDF berichten an beiden DM-Tagen live

An beiden Wettkampftagen wird ARD/ZDF live von der DM übertragen. Am Samstag berichtet die ARD von 17.10 Uhr bis 19.50 Uhr, am Sonntag das ZDF (17.10 - 18.50). Mit insgesamt dreizehn 40-Tonnern sowie einigen Kleinfahrzeugen sind die öffentlichen TV-Sender vor Ort – ein extrem großer Fuhrpark, der unter anderem wegen der Corona-Auflagen notwendig ist. „Die ganze Welt wird nach Braunschweig schauen“, prophezeit DLV-Präsident Jürgen Kessing. In der Tat werden es Titelkämpfe, die es bisher so nicht gegeben hat, denn Zuschauer sind vor Ort nicht zugelassen.

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