Monoskifahrerin Forster als deutsche Paralympics-Hoffnung

Als „junges Team im Umbruch“ betitelt das Team Deutschland Paralympics seine 17 Athletinnen und Athleten sowie fünf Guides, die bei den Paralympischen Winterspielen in Peking im Para Ski Alpin, Para Langlauf, Para Biathlon und Para Snowboard starten werden. Beste Medaillenchancen haben Monoskifahrerin Anna-Lena Forster sowie Anja Wicker und Martin Fleig, die schon Paralympics-Gold im Biathlon gewinnen konnten.

Sieben Athletinnen und Athleten sind 22 Jahre oder jünger, neun geben ihr Paralympics-Debüt, die jüngste Teilnehmerin wird die 15-jährige Langläuferin und Biathletin Linn Kazmaier sein. Erfahrung bringen ins junge deutsche Team nur wenige Athleten, selbst Alexander Ehler, mit 52 Jahren der älteste, ist nach PyeongChang 2018 erst zum zweiten Mal dabei. Und so ist Andrea Rothfuss mit fünf Paralympics-Teilnahmen und 13 Medaillen bei Winterspielen diejenige, die schon am meisten erlebt hat. Und beispielhaft dafür, wie sich der paralympische Sport entwickelt hat. Denn Rothfuss, die sonst immer reichlich mit Edelmetall dekoriert war, wäre nun mit einer Top-5-Platzierung zufrieden, weil die internationale Konkurrenz einfach zu stark geworden ist.

Nicht nur deshalb will der Deutsche Behindertensportverband die Erwartungen dämpfen – in Anna Schaffelhuber (Karriereende) sowie den verletzten Andrea Eskau und Clara Klug mit Guide Martin Härtl fehlen zudem drei Athletinnen, die 2018 zusammen elf von 19 deutschen Medaillen gewinnen konnten.

Als einzige deutsche Favoritin wird Fahnenträgerin und Monoskifahrerin Anna-Lena Forster vor den insgesamt fünf Para Ski alpin-Rennen gehandelt. Die 26-Jährige, die bei der WM in Lillehammer im Januar vier Mal Weltmeisterin wurde, will „Spaß haben und Gas geben – und eine Goldmedaille erwarte ich auch.“ Ihr Fahnenträger-Kollege Martin Fleig ist im Biathlon der sitzenden Klasse an einem optimalen Tag ebenso für eine Medaille gut wie Anja Wicker, die sich in Lillehammer wie Forster einen WM-Titel sichern konnte. Und nach dem Ausschluss der russischen Konkurrenz könnte auch der junge Langläufer Marco Maier, der direkt vor den Paralympics mit seinem ersten Weltcup-Sieg aufhorchen ließ, alle überraschen. Skifahrerin Anna-Maria Rieder im Slalom hofft ebenso wie Rothfuss im Riesenslalom darauf, es aufs Podest zu schaffen.

Fernab aller sportlichen Wünsche wird es für das deutsche Team auch darum gehen, vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und dem damit verbundenen Ausschluss der russischen und belarussischen Mannschaften, den Fokus auf die Wettkämpfe nicht zu verlieren, „denn wir lassen uns die Freude am Sport und die Präsentation der Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderung nicht nehmen“, wie der DBS schreibt.

Bild picture alliance

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