Para-Peking: Jugendliche Medaillen-Hausse

Vier Mal Gold, acht Mal Silber und sieben Mal Bronze: Das Team Deutschland Paralympics hat bei den Winterspielen in Peking die Medaillenausbeute von 19 Podestplätzen aus PyeongChang 2018 wiederholt – obwohl sich das Team im Umbruch befindet. Eine Topfavoritin, „alte Hasen“ und Nachwuchstalente um die „Küken-WG“ sorgten für erfolgreiche Tage in China.

Die Vorzeichen waren schwierig, das Resultat umso erfreulicher: Die junge deutsche Delegation, zu über 50 Prozent Para-Debütanten und ohne die bisherigen Top-Stars wie Anna Schaffelhuber oder die verletzten Andrea Eskau und Clara Klug, begeisterte sportlich.

Anna-Lena Forster, als Vierfach-Weltmeisterin angereist, hielt dem Druck stand. Sie gewann Gold im Slalom und in der Super-Kombination sowie Silber in Abfahrt und Super-G. Auf den Platz an der Sonne katapultierte sich bei densehbehinderten Biathletinnen und Langläuferinnen Linn Kazmaier mit Guide Florian Baumann sowie Leonie Walter mit Pirmin Strecker. Die 15-jährige Kazmaier gewann zudem noch dreimal Silber und einmal Bronze. Die 18-jährige Walter, die auch bei der stimmungsvollen Abschlussfeier die Fahne tragen durfte, kehrte mit Bronzemedaillen aus Asien zurück. Die „Küken-WG“ lieferte ab, wenngleich infolge des Ausschlusses der Teams aus Russland und Belarus die Konkurrenzsituation eine andere war als zunächst angenommen.

Marco Maier, doppelt mit Silber dekoriert im Langlauf- und Biathlon-Sprint, sowie Anna-Maria Rieder (Dritte im Slalom)rundeten das Ergebnis der vielen Nachwuchstalente ab – und zogen im Freudentaumel die Erfahrenen mit, die 2014 beziehungsweise 2018 schon triumphiert hatten. Für Martin Fleig, der nach den Spielen seine Karriere beendet, reichte es noch mal zu Silber im Biathlon, Anja Wicker und Andrea Rothfuss gewannen emotionale dritte Ränge.

Und die konnten auch ordentlich gefeiert werden. Die Corona-Thematik „am wohl sichersten Ort der Welt“, wie Forster es nannte, stellte wider Erwartens kein Problem dar. Insgesamt gab es nur sechs bestätigte Fälle im „Closed Loop“. Und so nahm Rothfuss sogar das besondere Paralympics-Feeling wahr: „Gemeinsame Freude, gemeinsames Leid, das Miteinander – diese Emotionen waren hier zu spüren und davon werden die Spiele getragen, egal ob Pandemie oder nicht. Es herrschte ein tolles Flair.“

In Mailand und Cortina d‘Ampezzo 2026 hofft der Deutsche Behindertensportverband (DBS), dass wieder neue und bekannte Gesichter begeistern – und die Games in Frieden stattfinden können. Denn der Krieg beschäftigte die Teilnehmenden, nicht nur aus der Ukraine. „Fröhliche Spiele, so wie wir es aus der Vergangenheit kennen und lieben, waren das nicht. Die Medaillen der Ukraine sind auch Medaillen des Friedens. Das ist eine wichtige Botschaft, die von den Paralympics in die Welt geht“, so DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher.

Bild: Mika Volkmann/DBS

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