Starke deutsche Bike-Newcomer beim Heimspiel

Heimvorteil genutzt! Es waren vor allem die jungen Deutschen, die die vierte Auflage der Deutschland Tour nach dem Neustart 2018 rockten. Der 24-jährige Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert) mit Tour de France-Erfahrung schnappte sich das weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Als Vierter der Gesamtwertung fehlten dem Augsburger - beim Sieg des britischen Routiniers Adam Yates (INEOS Grenadiers) - nur drei Sekunden aufs Podium. Damit bester Deutscher. Der zwei Jahre jüngere Jakob Geßner feierte mit seinem Kontinentalteam „Lotto Kern-Haus“ das Trikot des Bergbesten, das er nach vier Tagen auf den Schultern ins Ziel von Stuttgart trug. „Harte Teamarbeit“, wie der Erfurter betonte. Überhaupt waren es die kleinsten Teams, die der D-Tour einen besonderen Anstrich verpassten. In fast allen Ausreißergruppen befanden sich Fahrer der Drittdivisionäre und nutzten die Plattform zur Präsentation der Team-Sponsoren und die Athleten zur Empfehlung für den weiteren Schritt nach oben.

14 World Tour-Teams, zwei Pro-Continental-Mannschaften, drei Continental-Equipes und die deutsche Nationalauswahl waren vom 24. bis 28. August beim aktuell einzigen deutschen Etappenrennen für Profis auf der Strecke quer durch Deutschland. 710 Kilometer und 11.000 Höhenmeter von Weimar nach Stuttgart. Erstmals mit Prolog und mit einer Bergankunft auf den Schauinsland bei Freiburg. Kein Kindergarten. „Die Rundfahrt war krass besetzt. Aber nicht wirklich etwas für Sprinter. Vor allem auf den beiden letzten Etappen wurde richtig, richtig Radrennen gefahren“, spürte „Sprint-Anfahrer“ Alexander Krieger (Alpecin-Deceuninck) Tempo und Topographie der Runde. Enttäuschung dagegen beim Chef des deutsche First-Class-Teams BORA hansgrohe, Ralph Denk. Sein bester Mann landete auf Platz 16: Emanuel Buchmann, gerade von einem Infekt genesen. Und Vorjahressieger Nils Politt (Rang 36) bevorzugt ein eher anderes Rennterrain. Der Premium-Rennstall, beim Giro d’Italia und der Frankreich-Rundfahrt mittendrin bei den Besten, hatte alles gegeben, aber nichts abbekommen.  Tour de France-Popstar Simon Geschke, als Kapitän der Nationalmannschaft unterwegs, konnte zum Teil sturzbedingt nichts reißen. Trotz der vielen Geschke-Fans, die ihn an sämtlichen Strecken frenetisch feierten.

Es war nicht nur der Flow der European Championships in München wenige Tage zuvor – die Deutschland Tour entwickelt sich (wieder) zum sportlichen Volksfest, besucht von Fanmassen, die ihre Stars lautstark anfeuerten und zum Teil selbst als „Jedermann“ in den Sattel stiegen. Beim Finale in der schwäbischen Metropole traten 3400 Hobby-Biker in die Pedale.

Bild: Uli Hugger

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