Vorbild Ronald Rauhe: Jetzt Kanupolo

Die Flamme der Sportbegeisterung lodert weiterhin im Herzen des Kanu-Helden Ronald Rauhe. Der inzwischen 41-Jährige könnte mit seinen Olympia- und Weltmeisterschaftsmedaillen eine bemerkenswerte Ausstellung gestalten. Wer nun denkt, der Starpaddler legt den „Quirl“ aus der Hand, befindet sich auf dem Holzweg. „Wir alten Kameraden vom Ruder- und Kanu Verein Berlin in Spandau haben uns zu einem Kanupolo-Team- zusammengefunden. Schon als Kinder gehörten wir zu dem alten Westberliner Verein. Jetzt haben wir uns wiederentdeckt. Von der vierten Liga ging es Stufe für Stufe aufwärts. In diesem Jahr sind wir in die Bundeliga aufgestiegen“, so schwärmerisch kann ein Athlet über vergleichsweise landesbezogene sportliche Erfolge berichten, der zwei Mal olympisches Gold gewann und 16 WM-Titel entgegennehmen durfte. Einmal Sportler, immer Sportler!  

Dabei hatte man angenommen, mit der Verleihung des Sparkassenpreises für Vorbilder im Sport anlässlich der Auszeichnungen „Sportler des Jahres“ 2021 auf der Kurhausbühne in Baden-Baden sei seine offizielle Karriere beendet. Doch wer bisher über 30 Jahre mit dem wackligen Kanu die Wellen der berühmtesten Regattastrecken der Welt teilte, legt das Paddel nicht einfach beiseite. „Ich bin nach wie vor bei der Bundeswehr und arbeite als Koordinator für die Athleten zwischen der Sporthilfe, dem Bundesinnenministerium und den Leistungssportzentren“, verrät der Hauptfeldwebel, dessen Dienstelle Frankfurt/ Oder ist.

Der Goldkanute paddelte mit Fanny Fischer vor sieben Jahren in den Hafen der Ehe und wohnt mit Ehefrau Fanny und den beiden Söhnen Til (8) und Leo (6) weiterhin in Berliner Havelnähe. Diskussionen über den Kanurennsport gehören bei Rauhes einfach zum Familien-Alltag. Schließlich muss sich die 36 Jahre alte Fanny nicht nur wegen ihres Bachelor-Abschlusse in Sporttherapie mit ihren Fachkenntnissen verstecken. Olympia-Gold von 2008, mehrere WM- und EM-Siegermedaillen brachte sie ebenfalls in den Familienschatz ein.  Ronald wiederrum bringt sein Fachwissen und Unterhaltungs-Talent nicht nur geschickt am Frühstückstisch an. Er unterhält als Co-Kommentator bei den ZDF-Kanu-Übertragungen locker und leicht Hundertausende von Zuschauern. Durch Ronalds sympathisch-kompetente Plauderei, schaltete sicher mancher Zuschauer den Fernseher bei Übertragungen von Kanu-Regatten ein, der sonst eher mit dem runden Leder vor den Bildschirm zu locken ist.

Natürlich lässt Rauhe weder den Kontakt zu seinen Gold-Kumpeln Max Rendschmidt, Tom Liebscher, Max Lemke sowie zu seinem Trainer Clemens Paarmann abreißen. „Beim KC Potsdam bin ich immer willkommen. Wenn ich Lust habe, darf ich auch Kanus und Sportgeräte benutzen“, freut sich Rauhe über den Kontakt mit den alten Sportfreunden. Das Leben auf dem Wasser geht immer weiter

Bild: Hansjürgen Britsch/Pressefoto Baumann

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