Abschied von der Gold-Rosi
Es war einer der herausragenden Momente bei der Sportler-Gala in Baden-Baden. Udo Jürgens hatte einen Song („und immer wieder geht die Sonne auf“) zu Ehren von Rosi Mittermaier umgetextet. Die Gäste im Bénazetsaal reagierten mit Gänsehaut auf diesen besonderen Moment. Jetzt musste die Sportwelt Abschied von der „Sportlerin des Jahres“ 1976 nehmen. Mit 72 Jahren verstarb die zweimalige Olympiasiegerin von Innsbruck.
Eine ganze Nation lag der Skiläuferin zu Füßen. Fans pilgerten auf die Winklmoosalm oberhalb von Reit im Winkl nahe der österreichischen Grenze, um der Gold-Rosi nahe zu sein. Die Postboten mussten Sonderschichten einlegen, um die unzähligen Briefe abzuliefern. Die Vergötterte heiratete ihren Christian – die Neureuthers erlangten eine grandiose Bekanntheit, immer wieder von den Medien als Traum-Paar des Wintersports gepriesen. Stets bodenständig, um die Natur, den Ski-Nachwuchs besorgt.
Ihr Lächeln verzauberte und steckte an. Die in München geborene Rosi Mittermaier, die schon als 17-Jährige im Ski-Weltcup debütierte, brachte Sohn Felix zur Welt, der auf den Pisten der Welt zum erfolgreichsten deutschen Slalom-Fahrer aufstieg. Die Familie, die Berge, das soziale Engagement, das waren die Eckpfeiler ihres Lebens nach dem Karriere-Ende. Und die Sportler-des-Jahres-Familie beklagt einen unbeschreiblichen Verlust.
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