Katharina & die German Air von Planica
Es geht immer weiter – im deutschen Wintersport. Erfolge, Medaillen, goldige Moment. Ort der Euphorie im Schnee ist jetzt Planica, wo die Skiflieger der Konkurrenz davonschweben. Ist das bereits ein weiterer Fingerzeig auf die 77. Wahl „Sportler des Jahres“, bei der die Wintersportfraktion diesmal die Sommer-Spezies überflügeln könnte?
Beispiel I: Katharina Althaus Die 26-Jährige aus Oberstdorf ist schon jetzt die Flugkönigin in den Julischen Alpen. Zwei Team-Titel, Sieg auf der Normalschanze – und nun geht es noch auf den großen Bakken, den sie noch mehr liebt. Konsequenterweise wird die Silbermedaillengewinnerin von Peking 2022 in den sozialen Netzwerk bereits als mögliche „Sportlerin des Jahres“ gehandelt. Ihr gewinnendes Lächeln ist zum Markenzeichen des DSV-Teams geworden und fast wie selbstverständlich gelingen Katharina Althaus die weiten Flüge im „Tal der Schanzen“ – ganz gleich bei welchen Windbedingungen.
Beispiel II: Die Freudentränen, die Jubelszenen mit Badelatschen im Auslauf der Schanze gingen aus Planica um die Welt. Althaus, Anna Rupprecht, Selina Freitag und Luisa Görlich lösten Österreich als Top-Nation ab. Das weltmeisterliche Quartett von Bundestrainer Maximilian Mechler könnte auch beim Votum zur „Mannschaft des Jahres“ ein Wörtchen mitreden. Und dann setzte sich die Gold-Hausse im Nordwesten Sloweniens fort. Diesmal im Mixed-Wettbewerb. Althaus, Freitag „assistierten“ nun Andreas Wellinger und Karl Geiger, bei der Vierschanzen-Tournee noch im Fokus der Kritik.
Beispiel III: Zum Goldschatz gehört die Silbermine. Julian Schmid, schon im Weltcup in Top-Form, katapultierte sich in der Nordischen Kombination aufs Podest (Zweiter). Bei der Premiere der Allrounderinnen auf WM-Level tat es ihm die 17-jährige Schwarzwälderin Nathalie Armbruster gleich. Und wer 1 und 1 addieren konnte, sah Rang 2 im gemischten Wettbewerb als logische Konsequenz. Mit Jenny Nowak und Olympiasieger Vinzenz Geiger ergab dies die nächste Klasse-Staffel des Deutschen Ski-Verbandes beim erstmaligen Mixed von der Schanze und in der Loipe. Hinterher bedauerten die Jungs von Bundestrainer Weinbuch nur, dass die „Mädels“ anschließend heimreisten. Gemeinsam hatten sie einen starken und motivierenden Teamgeist erlebt. Schade eigentlich, dass die Kombination der Frauen erst 2030 ins olympische Programm rückt; die PR von Planica aber sollte weitere Nationen zu verstärkten Bemühungen für diese Winter-Disziplin beflügeln.
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