Kufen-Trio will das deutsche Tor vernageln

Torwart Mathias Niederberger picture alliance Torwart Mathias Niederberger

„Alles Neue macht der Mai“, selten traf ein altes Sprichwort so auf eine Situation zu, wie auf die deutsche Eishockey-WM-Mannschaft 2023. Mit Harold Kreis (64) rückte ein neuer Trainer für den zu RB München abgewanderten Toni Söderholm auf den Stuhl des Coachs. Selten musste ein Trainer seine Mannschaft durch die laufenden Landesmeisterschaften vor dem ersten WM-Spiel am 12. Mai in Tampere gegen Schweden so häufig neu formieren wie Kreis. „Wir haben in drei Perioden gearbeitet. Die Mannschaft steigerte sich dabei von Spiel zu Spiel, obwohl wir bei jedem Match fast immer mit einem neuen Team angetreten sind. Besonders gegen die Slowakei haben mich die Spieler überzeugt“, verbreitet der erfahrene Harold Kreis Optimismus.

In seinem 27 Spieler umfassenden Kader gehören in erster Linie die drei Berliner Marcel Noebels, Marco Nowak und Jonas Müller zum Stammpersonal. Neu stießen von der NHL Nico Sturm (28) von den San Jose Sharks und John-Jason Peterka (21) von den Buffalo Sabres zur Mannschaft. Besonders der Münchner Peterka freut sich auf die WM. Selbst nach 80 NHL-Matches fühlt er sich noch nicht müde: „Ich bin fit und freue mich auf die WM. Für Deutschland zu spielen, ist immer eine Ehre.“ So denken auch die Cracks vom Deutschen Meister RB München, von denen gleich acht Spieler in das Nationaltrikot schlüpfen werden.

Vor dem WM-Auftakt-Match testete die Nationalmannschaft zuletzt die Form bei der Begegnung mit den USA (3:6) in München. „Das Spiel war ein echter Test – u.a. gegen meinen Buffalo-Mannschaftskameraden Alex Tuch“, so Stürmer Peterka. Allerdings strömen die deutschen Spieler aus Nordamerika nicht in so großer Zahl zur Nationalmannschaft, wie sich Kreis das gewünscht hätte. Mit den beiden „Schweden“ Tobias Rieder (Växjö) und Tom Kühnhackl (Skeleffta), dem Münchner Patrick Hager oder Lukas Reichel (Chicago) mussten sich gleich mehrere Spieler verletzt abmelden. Eine ganze Reihe von Spielern wie Leon Draisaitl sind zudem noch bei den Playoffs beschäftigt, ein Pluspunkt ist jedoch die Teilnahme von Top-Verteidiger Moritz Seider (Detroit).

„Wir haben eine starke Mannschaft, mit der wir zumindest das Viertelfinale erreichen können“, gibt sich Kreis überzeugt. Zur Weltspitze dürfen auf alle Fälle die drei Torhüter Mathias Niederberger (München) , Dustin Strahlmeier  (Wolfsburg) und „Pinguin“ Maximilian Franzreb (Fischtown Bremerhaven) gezählt werden. Die drei Keeper wollen erst einmal bezwungen sein, was dem deutschen Team viel Sicherheit geben kann. Vielleicht geht es ja auch viel weiter als gedacht. 2018 hatten sich die Puckjäger in Südkorea bis ins olympische Finale katapultiert – und waren anschließend zur „Mannschaft des Jahres“ gekürt worden.

Bild: picture alliance

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