Sportler des Jahres - Dezember 2018

Der „Sportler 2018“: Ein Füllhorn voller Emotionen, Bewunderung und Respekt

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Nicht nur wegen 72 unverwechselbarer Sportler-Galas zuvor in Folge. Keinesfalls nur wegen einer seit fast einem dreiviertel Jahrhundert anhaltenden permanenten „Promi-Dichte. Und auch ganz gewiss nicht nur wegen zweier Jubiläen, nämlich 50 Jahre Baden-Baden und 20 Jahre Medienpartnerschaft mit dem ZDF: An die 2018er Auflage des „Sportlers des Jahres“ wird man sich noch lange erinnern. Auch aus anderen Gründen: Weil das alljährlich von der Internationalen Sportkorrespondenz (ISK) ausgerichtete „Familienfest des Deutschen Sports“ kurz vor Weihnachten in diesem Jahr eines der emotionalsten seiner Art war.

Eines, das auch ISK-Chef Klaus Dobbratz eine gute halbe Stunde nach dem letzten „Vorhang“ im Benazét-Saal des Kurhauses nach eigenem Bekunden „einfach nur sprachlos“ machte. Sprachlos „wegen der Art und Weise, wie sich unsere Sportlerinnen und Sportlerin auf der Bühne präsentierten“, wegen der „Qualität und des Unterhaltungswertes der Laudatoren“ und nicht zuletzt wegen der „vielen unglaublichen Bilder des zurückliegenden Sportjahres, die das ZDF wieder in seine Sendung gepackt hat.“

Mit Wimbledon-Siegerin Angelique Kerber, Hawaii-Triumphator Patrick Lange und dem „Tafel-Silber“ des deutschen Eishockeys, seiner Nationalmannschaft nämlich, traten würdige Siegerinnen und Sieger vor das 720 geladene Gäste zählende, festlich gekleidete Publikum. Ihrer aller Leistungen im zurück liegenden olympischen Jahr, das mit den „European Championships“ in sieben Sportarten an zwei verschiedenen Standorten eine zusätzliche Aufwertung erfahren hatte, wurden im anregenden Gespräch mit den beiden ZDF-Moderatoren Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne noch einmal allen Anwesenden vor Augen geführt.

Doch der „Sportler“ wäre nicht der „Sportler“ und das ZDF nicht das ZDF, bliebe es während dieser 90 Minuten bei einer reinen, reich garnierten Aufzählung von Ereignissen, Ergebnissen, Erfolgen und Misserfolgen. Der festliche Höhepunkt und Abschluss des Sportjahres öffnet auch vielen Athletinnen das Herz und den Mund. Vor allem, wenn dann noch so großartige Lobredner wie der weltbeste Triathlet aller Zeiten, Mark Allen, Tennis-Legende Boris Becker und die beiden ‚76er Haudegen Alois Schloder und Erich Kühnhackl Gelegenheit und Wort ergriffen, um – meist launisch und unterhaltsam – in das Geschehen ein zu greifen.

Was auch die Ausgezeichneten zu würdigen wussten. Mitunter auch mit einem versteckten und angedeuteten schelmischen Seitenhieb. „Ich kann mir vorstellen, wie lange der Boris an dieser Rede gearbeitet hat. Er sagt ja selbst, dass er kein großer Kenner des Frauentennis ist“, freute sich „Angie Kerber“ über die Geste des gebürtigen Leimeners. Mit ihm, Michael Stich und Steffi Graf, muss sich die zweifache „Sportlerin des Jahres“ von nun an das gefühlte „Wohnzimmer“ teilen. Und über das von Becker angedachte gemeinsame Mixed der vier deutschen Wimbledon-Sieger ist auch das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Den größten Beifall, aber auch die größte Hochachtung und den ungeteilten Respekt des Auditoriums aber erhielt an diesem emotionalen Abend die Zweitplatzierte und Siegerin des Sparkassenpreises für „Vorbilder im Sport“, die seit dem 26. Juni querschnittsgelähmte weltbeste Bahnrad-Sportlerin Kristina Vogel. Als die 28jähige, in ein ebenso schlichtes wie dem Anlass angemessenes weißes Kleid gehüllt, vom „Team Vogel“, wie Cerne das Trio Eric Frenzel, Frank Stäbler und Maximilian Levy bezeichnete, samt Rollstuhl auf die Bühne getragen wurde, konnte sich ein Großteil der Gäste seiner mehr oder wenigen verstohlenen Tränen nicht erwehren.

Der öffentlich gezeigte Lebensmut der 28jährigen, die ihr Schicksal mit bewundernswerter, fast schon stoischer Akzeptanz annimmt, war einer der bewegendsten Augenblicke in 72 Jahren „Sportler des Jahres.“ Vogel blickt nach vorn, nicht zurück, berichtete von Dingen, die sie vorhat („Ich habe erstmals keinen Druck mehr“) und verkündete, an den Tisch gewendet, an dem ihre Eltern und ihr Lebensgefährte Platz genommen hatten: „Mama, Papa, Michael, ihr seht: Es ändert sich nichts.“ Ebenso berührend auch die Art und Weise, wie sich Angelique Kerber an Kristina Vogel wandte: „Ich denke, heute gehört dir die Bühne. Du bist ein Vorbild für so viele Menschen. Ich ziehe wirklich alle meine Hüte, Respekt vor deiner Leistung. Bleib so positiv, wie Du bist.“

Es war „das“ Statement der 72. Wahl zum „Sportler des Jahres“, die zum 50. Mal in Baden-Baden ausgetragen wurde. Es war ein großer Abend in einer kleinen Weltstadt mit Charme und Herz, die alle Sieger aus fünf Jahrzehnten mit einem in Stein gemeißelten „Walk of Sports“ für alle Ewigkeiten ehren wird.

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Newcomer des Jahres 2018

Vinzenz Geiger als Newcomer des Jahres geehrt. „Durch meinen Cousin bin ich im Alter von acht Jahren überhaupt erst auf diesen Sport aufmerksam geworden“, beschreibt Vinzenz Geiger (SC 1906 Oberstdorf) seinen damaligen Einstieg in die nordischen Winterdisziplinen. Das war 2005. Davor war er, wenn nicht gerade auf dem Fußballplatz, nur mit den Alpinskiern unterwegs. Doch bereits nach einem ersten Probieren habe ihm das Fliegen durch die Lüfte weitaus besser gefallen, erinnert sich der Oberstdorfer.

Vier Jahre später startete er in der Nordischen Kombination und debütierte im Dezember 2015 – mit 18 Jahren – in Lillehammer im Weltcup. Exakt ein Jahr später stand er als Dritter in Ramsau erstmals auf dem Podest. Bei den Junioren-weltmeisterschaften 2016 in Râșnov (Rumänien) sicherte er sich zwei Silber-medaillen und gewann ein Jahr später in Soldier Hollow (USA), kurz vor dem Abitur, Gold im Fünf-Kilometer-Einzel. Seit August 2017 gehört er dem Zoll-Ski-Team an.

Nach zahlreichen Podestplätzen im Weltcup folgte im Februar 2018 die bisherige Krönung seiner Laufbahn: Mit Johannes Rydzek, Fabian Rießle und Eric Frenzel, den ersten Drei in der Einzelwertung, gewann der begeisterte Schafkopfspieler Team-Gold bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang. Am 16. Dezember wurde der 21-Jährige deshalb im Rahmen der Gala „Sportler des Jahres“ im Kurhaus Baden-Baden als „Newcomer des Jahres“ geehrt – eine von „Die Sieger-Chance“, einer Zusatzlotterie der Glücksspirale, gestifteten Auszeichnung.

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Punkteliste Mannschaften 2018

1. Eishockey Nationalteam Herren 2510
2. Savchenko/Massot, Eiskunstlauf 1661
3. Deutschland-Achter 1011
4. Team Nordische Kombination 900
5. Vierer Bob 424
6. Skisprung Team 383
7. Dressur Equipe 332
8. Borussia Düsseldorf, Tischtennis 238
9. Zweier Bob Frauen 227
10. Teamsprint Frauen 187
11. Mixed-Staffel, Schwimmen 157
12. Tischtennis Nationalteam 156
13. VfL Wolfsburg Frauen 122
14. Eintracht Frankfurt 107
15. Wendl/Arlt, Rodeln 106
16. Mixed-Team, Rodeln 87
17. Zweier Bob 67
18. Canadier 2er 40
19. Eggert/Benecken, Rodeln 39
20. Kluge/Reinhardt, Radsport 38

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Punkteliste Sportlerinnen 2018

 1. Angelique Kerber (Tennis) 1732
2. Kristina Vogel (Bahnradsport) 1704
3. Laura Dahlmeier (Biathlon) 1378
4. Gesa-Felicitas Krause (Leichtathletik) 646
5. Gina Lückenkemper (Leichtathletik) 601
6. Natalie Geisenberger (Rodeln) 509
7. Simone Blum (Springreiten) 443
8. Isabell Werth (Dressurreiten) 430
9. Malaika Mihambo (Leichtathletik) 296
10. Elisabeth Seitz (Turnen) 209
11. Anna Schaffelhuber (Para-Ski) 173
12. Andrea Eskau (Para-Ski/Radsport) 160
13. Victoria Rebensburg (Ski Alpin) 136
14. Christin Hussong (Leichtathletik) 108
15. Anne Haug (Triathlon) 72
16. Katharina Althaus (Skispringen) 63
17. Christina Schwanitz (Leichtathletik) 56
18. Tina Punzel (Wasserspringen) 46
19. Lisa Brennauer (Radsport) 44
20. Pamela Dutkiewicz (Leichtathletik) 42

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Punkteliste Sportler 2018

1. Patrick Lange (Triathlon) 1529
2. Eric Frenzel (Nordische Kombination) 1139
3. Arthur Abele (Leichtathletik) 1021
4. Andreas Wellinger (Skispringen) 995
5. Thomas Dreßen (Ski Alpin) 581
6. Timo Boll (Tischtennis) 488
7. Johannes Rydzek (Nordische Kombination) 474
8. Frank Stäbler (Ringen) 463
9. Thomas Röhler (Leichtathletik) 349
10. Alexander Zverev (Tennis) 345
11. Mateusz Przybylko (Leichtathletik) 284
12. Arndt Peiffer (Biathlon) 227
13. Sebastian Brendel (Kanu Rennsport) 211
14. Markus Rehm (Para-Leichtathletik) 111
15. Richard Freitag (Skispringen) 77
16. Florian Wellbrock (Schwimmen) 77
17. Sebastian Vettel (Formel 1) 60
18. Maximilian Hartung (Fechten) 54
19. Simon Schempp (Biathlon) 52
20. Stefan Bötticher (Bahnradsport) 49

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Gewinner des Sparkassenpreises 2018

Chapeau Kristina Vogel. „Die Gala zum Sportler des Jahres ist immer ein so schöner Ausklang des Jahres. Für mich war es dieses Jahr sehr emotional! Ich wurde von der Sparkasse als Vorbild geehrt...
WOW & Danke für diese Auszeichnung! “, schickt Kristina Vogel mit einer kleinen, feinen Fotogalerie hinaus in die vernetzte Welt. Am Sonntag wurde die 28-Jährige mit dem Sparkassen-Sonderpreis, der traditionell im Rahmen des „Sportler des Jahres“ übergeben wird, geehrt.

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„Sportler des Jahres 2018“: Patrick Lange

Im Ziel auf die Knie: Antrag – kein Schwächeanfall

Am Ende lief er alle in Grund und Boden, und nachdem er – als erster Triathlet, der die „magischen“ acht Stunden auf Hawaii unterbot – im Ziel war, sank er auf die Knie. Nicht aufgrund eines Schwächeanfalls, wie man vielleicht denken könnte – nach 3,86 Kilometern Schwimmen in den wogenden Wellen des Pazifiks, 180,2 Kilometern Radfahren gegen die tückischen Mumuku-Winde und einem Marathon durch Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit quasi zum „Auslaufen“. Nein, Titelverteidiger Patrick Lange machte in Kona seiner Lebensgefährtin Jule einen Heiratsantrag. Und sie sagte unter Tränen „ja“! Emotionaler geht’s nicht.

Wie schon in der 2017er Auflage, fiel die Entscheidung in der letzten Disziplin, dem Marathon. Lange, bekannt als guter Läufer, machte seinen Rückstand auf den führenden Australier Cameron Wurf von 6:46 Minuten, den er auf die 42,195 Kilometer lange Strecke mitgenommen hatte, in beeindruckender Manier wett. Bei Kilometer 25 übernahm er erstmals die Führung, die er schließlich bis ins Ziel auch nicht mehr abgab. Dem zum Schluss wie entfesselt davon stürmenden Vorjahressieger aus dem hessischen Bad Wildungen vermochte keiner der Konkurrenten mehr zu folgen. Mit 7:52:39 Stunden verbesserte der 32-Jährige den von ihm selbst gehaltenen Rekord aus dem Vorjahr (8:01:39).

Seine Devise für das Rennen im „Mekka“ des Triathlons war einfach: Im Pazifik und auf der Radstrecke den Rückstand so gering wie möglich zu halten, um dann beim Laufen „den Turbo zu zünden“. Sein Plan ging auf. Was ihm an Erfahrung fehlte, weil er erst 2016 seine Langdistanz-Premiere gefeiert hatte, machte er durch Unbekümmertheit, Cleverness und Mut wieder wett. In seiner Jugend war Patrick Lange Mountainbike-Fahrer und gewann als 15-Jähriger immerhin die Deutsche Meisterschaft, aber nach einem kapitalen Sturz wechselte er 2002 zum Triathlon.

2017 war das zweite Jahr, in dem er sich nur auf den Sport konzentrierte und professionell arbeitet. Vorher war er bei der Bundeswehr, machte eine Ausbildung als Physiotherapeut und arbeitete danach neben dem Sport halbtags in seinem Beruf. 2017 wechselte er auch zu Trainer Faris Al-Sultan, der 2005 selbst den Ironman auf Hawaii gewonnen hatte. Der Münchner ging nicht gerade zimperlich mit ihm um. „Wenn du jemanden suchst, der dich zum Hawaii-Champion macht, dann bin ich der Falsche für dich“, sagte er in der Anfangsphase der Zusammenarbeit.

Und der neue Trainer setzte sogar noch eins drauf „Du hast zu wenig Talent, du bist zu klein. Du hast die Hebel nicht. Und es sieht auch nicht schön aus, wenn du Sport machst.“ Diese Worte hätten wohl jeden anderen demotivierte – aber nicht den Darmstädter: Im Gegenteil: „Für mich war Faris immer ein Vorbild – ich wollte es ihm bewiesen.“ Das ist ihm eindrucksvoll gelungen: 2017 gewann Patrick Lange auf Hawaii mit neuem Streckenrekord und wurde in Baden-Baden Zweiter hinter Johannes Rydzek – jetzt steht er im Bénazetsaal selbst ganz oben.

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„Sportlerin des Jahres 2018“: Angelique Kerber

Ein Titel für die Ewigkeit

Es sind diese magischen Orte, die oft symbolisch für eine Sportart stehen und den Odem des Exklusiven, des Unvergleichlichen, versprühen: Wembley als „Mekka des (britischen) Fußballs“. Die „Streif“ in Kitz, das Hahnenkamm-Rennen, als die ultimative Herausforderung im alpinen Skisport. Ja, und natürlich auch dieses kleine Stückchen Rasen vor den Toren der englischen Hauptstadt. Eingepfercht zwischen steil aufragenden Zuschauerrängen, die jeden Passierschlag, jeden krachenden Aufschlag, wie einen donnernden Kanonenschlag zurückwerfen. Wer hier, auf dieser kleinen unscheinbaren Rasenfläche, der man die Attitüde des „Heiligen“ verliehen hat, besteht, der kann, der muss ein Großer, eine Große sein.

So wie sie: Angelique Kerber. Erfolge in Australien und New York hin oder her. Nummer 1 der Welt – schön und gut. Aber erst dieser Tag im Juli 2018 öffnete ihr die Tür in die Ahnengalerie der Heldinnen in Weiß. Auf einer Stufe mit glanzvollen Namen wie Billie Jean King, Martina Navratilova, Steffi Graf. Und, und, und. Ihr Zwei-Satz-Erfolg im Finale über Serena Williams verlieh ihr den Titel, der die Doktorarbeit mit „summa cum laude“ im Spiel mit dem gelben Filzball bedeutet: Wimbledon-Siegerin. Die erste Deutsche, 22 Jahre nach Steffi Graf. „Das ist der schönste Tag meiner Karriere. Jetzt kann ich sagen: Ich bin Wimbledon-Champion. Diesen Titel kann mir keiner nehmen, ich bin überglücklich“, bekannte sie nach dem Triumph. Und verhehlte dabei auch nicht: „Heute war ich so nervös wie nie.“

Doch der historische Triumph im All England Lawn Tennis and Croquet Club war kein Freibrief für weitere Erfolge. Die Kielerin quittierte einen Fehlstart in die Hartplatz-Saison. Bei den US Open war nach der Niederlage gegen die Slowakin Dominika Cibulkova in Runde drei der letzte Ball geschlagen. Letztendlich blieb nur die Suche nach neuen Reizen, neuen Impulsen. Und sie tat das, was man auch im Fußball bei solchen Gelegenheiten zu tun pflegt, weil es eigentlich „zum Geschäft“ gehört: Anqelique Kerber wechselte ihren Trainer.

Nach nur einem Jahr erklärte sie vor den WTA-Finals in Singapur ihre Zusammenarbeit mit Wim Fissette für beendet. „Unterschiedliche Auffassungen bezüglich der zukünftigen Ausrichtung“ habe man gehabt, wurde offiziell verkündet. Nun soll es einer richten, der einst die Hoffnungen der deutschen Herren trug. Als Spieler, nicht als Coach. Rainer Schüttler ist der neue Coach der Weltranglisten-Zweiten. Ein Mann, der nach dem Ende der eigenen Karriere als Inhaber einer Tennis-Akademie für größtmögliche Fitness, für akribische Arbeit und Detail-Versessenheit steht.

Es ist die Summe vieler Kleinigkeiten, des eisernen Willens, des nicht Ausweichens auch vor ungeliebten Entscheidungen, die Angelique Kerber in diesem Jahr hat weiter an sich arbeiten und dabei reifen lassen. Ein Prozess, der der Linkshänderin auch zum zweiten Mal den Titel der „Sportlerin des Jahres“ beschert hat. Garniert mit jedem einzigartigen Attribut, das ihr vor zwei Jahren noch gefehlt hatte – das der Wimbledon-Siegerin. Eines Triumphes, der einzigartig, aber nicht ihr einziger dort sein und bleiben soll.

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„Mannschaft des Jahres 2018“: Eishockey-Nationalmannschaft

So wahrscheinlich wie hitzefrei am Nordpol

Mal waren es die Alpinen wie Heidi Biebl oder „Luggi“ Leitner. Mal die Nordischen wie Georg Thoma oder Franz Keller. Später die „Adler“ (Jens Weißflog, Sven Hannawald oder Martin Schmitt). Nicht zu vergessen die Skijäger(innen) mit Ricco Groß, Fritz Fischer, Magdalena Neuner. Ja, und natürlich das Eis: Kilius/Bäumler, Manfred Schnelldorfer. Und viele andere mehr. Die Liste deutscher Sportlerinnen und Sportler, die bei Olympischen Winterspielen für glänzende Ergebnisse in Form von Medaillen gesorgt haben, ist lang. Auf Schnee und Eis blühten deutsche Medaillenträume immer besonders gut.

Nur einmal aber hatten zuvor Männer, eingepackt in schiere Teletubbies-Anzüge, geschützt durch schwere Helme mit Visier und „bewaffnet“ mit wuchtigen Holzkeulen, erfolgreich das Ringen um olympisches Edelmetall aufgenommen. 1976 nämlich, als es in einer Sechserrunde sensationell Bronze gab. Bis jedoch der Einzug ins Finale, diese ins Reich der Visionen verwiesene, verwegene Vorstellung eines Griffs zum Gold, Realität wurde, musste Deutschlands Sportlerfamilie bis zu diesem Jahr warten.

Dann geschah das, was zuvor so wahrscheinlich erschien wie hitzefrei für eine Schulklasse am Nordpol: Eine deutsche Eishockey-Nationalmannschaft stand im olympischen Finale. Holt die Silbermedaille gegen die Eishockey-Weltmacht schlechthin, den 26-maligen Weltmeister, die russische Sbornaja. Versetzt ganz Deutschland nach dem Triumph im Halbfinale gegen das „Mutterland“ Kanada, den neunmaligen Olympiasieger, in einen wahren taumelnden Puck-and-Penalty-Rausch.

Die Reaktion auf das 3:4 gegen den „russischen Bären“ in der Verlängerung war nicht lange zwiespältig. Nur 55 Sekunden fehlten zur Erfüllung des ganz großen Traums, den Olympiasieg Aber schnell war klar: Die DEB-Auswahl hatte Silber gewonnen, nicht Gold verloren. „Wir haben Geschichte geschrieben. Wir können unglaublich stolz auf das sein, was wir hier mit der Mannschaft erreicht haben“, sprach Verteidiger Christian Ehrhoff für das gesamte Team. „Wir waren so knapp davor, Gold zu gewinnen, deswegen war es natürlich im ersten Augenblick schmerzhaft, dies mitzuerleben“, meinte Yannic Seidenberg: „Aber als die Medaillen kamen, war ich einfach nur unglaublich stolz, dabei gewesen zu sein und sie in der Hand zu haben.“

Inzwischen hat der Alltag das deutsche Eishockey wieder eingeholt. Die Nationalmannschaft steht nach dem Abgang von Bundestrainer Marco Sturm in die NHL ohne aktuellen Trainer vor einem Neuanfang. DEB-Präsident Franz Reindl arbeitet „hinter den Kulissen“, so Ehrhoff, an einer Lösung, die das „Märchen von Pyeongchang“ nicht zu einer Eintagsfliege verkommen lassen soll. Zunächst aber gilt es noch einmal zu Feiern für die „harten Jungs vom Eis“. Denn das Finale von Baden-Baden haben sie für sich entschieden. Sie sind Deutschlands „Mannschaft des Jahres“. Und das sogar ohne „Overtime“.

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Und dann kam noch Richie Rydzek: Aufwärmen zum „Sportler des Jahres“

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Das Aufwärmen zum „Sportler des Jahres“ fand wie im vergangenen Jahr im Szenelokal „Roomers“ in Baden-Baden statt. Zu diesem Ereignis hatte sich eine illustre Gesellschaft von ehemaligen und aktiven Sportlern eingefunden.  IDK-Chefredakteur Klaus Dobbratz und Tochter Deborah begrüßten die zahleichen Gäste zu dieser offiziellen „Preview-Party“ und wiesen nochmals  auf das Jubiläum hin, dass die Sportlerwahl bereits zum 50. Mal in Baden-Baden stattfindet und das ZDF zum 20. Mal in Folge dieses Ereignis überträgt.
Bei leckerem Essen, badischem Wein und Gin aus Stuttgart (GINSTER) tauschten sich dann die Aktiven von einst und heute lebhaft aus, wurde über dieses und jenes diskutiert.  Direkt aus Stuttgart angefahren kam der frühere Vorzeige-Turnier Eberhard Gienger, Sportler des Jahres 1974 und 1978. Gienger hatte beim Stuttgarter Weihnachtsmarkt seinen exakt 5381,  Fallschirmabsprung in 31 Jahren absolviert und fiebert nun der Turnweltmeisterschaft  2019 entgegen. Die findet im Oktober ebenfalls in der schwäbischen Metropole statt.
Als Dauergast in Baden-Baden empfindet sich der viermalige Fechtweltmeister Peter Joppich aus Koblenz. Er hatte seinen ersten WM-Titel 2002 erfochten und wurde daraufhin  nach Baden-Baden eingeladen. „Dort durfte ich aber noch nicht ins Spielcasino, weil ich noch zu jung war“, schmunzelt Joppich der am 19. Dezember seinen 35. Geburtstag feiert. Sein großes Ziel sind noch die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Das wären dann seine fünften olympischen Spiele.
Als letzter Gast im „Roomers“ erschien kurz vor Mitternacht Doppel-Olympiasieger Johannes Rydzek. Er kam direkt mit dem Fahrservice von Davos, denn dort hatte er am frühen Nachmittag erstmals an einem Langlauf-Wettbewerb teilgenommen und belegte unter 96 Teilnehmern den 90. Rang. „Dennoch war es eine tolle Erfahrung, denn ich startete ja ausschließlich gegen Spezialisten“, berichtete Johannes Rydzek, der zu gerne seinen Titel als Sportler des Jahres verteidigen würde.
„Wenn es nicht klappt, bin ich aber auch nicht traurig“, blickt der Biathlon-Spezialist dem heutigen Abend entgegen.

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