Die Bescherung für die Freunde großer sportlicher Events fand in diesem Jahr schon zwei Tage vor dem Nikolaus-Tag statt. Und zwar im ganz mondänen Ambiente: Im Brenners“, einer der Top-Adressen der Baden-Badener Hotel-Welt, gaben sich am Dienstag Medaillengewinner internationaler Großereignisse, ISK-Chef Klaus Dobbratz, ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann und Nora Waggershauser, Geschäftsführerin Baden-Baden Events zur Vorab-Konferenz der 72, Wahl zu Deutschlands „Sportlern des Jahres“, die Ehre.
Insbesondere für die Gastgeber-Stadt steht die diesjährige Auflage des „Sportlers“ unter einem ganz besonderen Stern. Zum 50. Mal findet nämlich das traditionelle „Familienfest des deutschen Sports“ am 16. Dezember dieses Jahres im beschaulich-stilvollen Ambiente des „Tors zum Schwarzwald“ statt. Kein Wunder also, dass sich die Stadt etwas Besonderes hat einfallen lassen. Eine Art „Walk of fame“, verbunden mit einem Stern für jeden Sportler und jede Sportlerin des Jahres der vergangenen 50 Jahre, wird die Arkaden des Kurhauses schmücken. „Schon zwei Tage vorher“, so Waggershauser, könnten die Gäste Baden-Badens dort flanieren und die deutsche Sport-Geschichte Revue passieren lassen.
Genauso prominent wie der prachtvolle barocke Benazét-Saal des Kurhauses in 12 Tagen war an diesem Tag der Vorab-Pressekonferenz das Podium der Sportlerinnen und Sportler besetzt. Malaika Mihambo, Europameisterin Im Weitsprung, Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong, Christian Ehrhoff, Silbermedaillengewinnerin mit der Deutschen Eishockey-Nationalmannschaft und Andrea Rothfuss, vierfache Silbermedaillen-Gewinnerin der alpinen Ski-Wettbewerbe bei den Paralympischen Winterspielen, gaben Details aus ihrem Wettbewerbsjahr 2018 preis. Und sie äußerten sich natürlich auch zu ihren Chancen, bei der Gala möglichst gut ab zu schneiden und in den Ergebnislisten der deutschen Sportjournalistinnen und Sportjournalisten möglichst weit vorn zu liegen.
Andrea Rothfuss kam direkt von der Klassenarbeit ihrer Berufsschule nach Baden-Baden. „Es ist halt alles streng getaktet bei uns Wintersportlern.“ Der Sport begleitet sie mittlerweile seit über 20 Jahren. „Er ist also sehr wichtig für mich, wir Athleten stecken alle viel Arbeit in unsere Wettbewerbe und Titelkämpfe.“ Eine besondere Ehre sei es für sie, bei den Nominierten zu sein. Gerade auch, „weil der paralympische Sport in den vergangenen Jahren nicht so sehr im Fokus stand.“ Dort sei noch etwas „Luft nach oben.“
Etwas weiter hatte es Speerwerferin Christin Hussong, die erst tags zuvor aus dem Trainingslager in Südafrika kommend, in Frankfurt gelandet war. „Ich habe jetzt zum ersten Mal seit dem Sommer wieder einen Speer in der Hand gehabt. Die Trainingsbedingungen bei wunderbar warmem Wetter waren natürlich phantastisch.“ Die in Saarbrücken studierende Pfälzerin, die nach wie vor von ihrem Vater trainiert wird, beteuerte aber auch, dass sich in ihrem Alltag nichts geändert habe. „Ich bin nach wie vor die Christin und werde auf der Straße von niemand anderem erkannt.“
Alles ausgerichtet auf Olympia 2020 in Tokio ist nicht nur der Spot bei Christin Hussong, sondern auch bei Malaika Mihambo. Europas Beste im Weitsprung in diesem Jahr ist schon wieder voll im Training für das nächste Jahr. Sie zehrt aber immer noch von der großartigen Stimmung in Berlin bei der EM: „Samstags, als der Weitsprung-Wettbewerb anstand, waren 60.000 Leute im Stadion. Das war grandios. Die haben einen einfach getragen.“ Die Politik-Studentin mit abgeschlossenem Bachelor-Diplom ist nicht nur eine begnadete Leichtathletin, sondern auch eine talentierte Pianisten. „Es tut gut, sich auch kulturell selbst entfalten zu können. Es ist ein super Ausgleich. Man kann wunderbar dabei entspannen.“
Eishockey-Crack Christian Ehrhoff hat nach den Spielen von Südkorea seine aktive Karriere beendet. „Ich habe einfach gemerkt, dass es vom Kopf her reicht. Ich habe 19 Jahre Profi-Eishockey gespielt, lange in Nordamerika. Körperlich wäre es noch ein paar Jahre gegangen. Olympia war noch einmal ein Ansporn für mich. Aber ich wusste schon vorher, dass danach für mich Schluss sein würde.“ Ein guter Platz am 16. Dezember wäre „für uns noch einmal ein Riesen-Highlight. Ein Eishockey-Mannschaft war noch nie vorn dabei.“ Der einstmals teuerste Verteidiger der Welt bekommt immer noch von seinem einstigen Verein aus Vancouver acht Jahre lang ein Gehalt von rund 900.000 Dollar per anno. „Das ermöglicht mir natürlich einen sehr guten Start ins Unternehmer-Leben.“
Auf opulente Bilder können sich die deutschen Sportfans nach Aussage von ZDF-Mann Thomas Fuhrmann freuen. „Wir setzen wieder auf unser bewährtes Moderatoren-Duo Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne. Wir werden in etwa 90 Minuten wieder viele Emotionen transportieren und auch ein paar unterhaltsame Momente einbauen.“
Seine Vorfreude auf die 72. Veranstaltung „seiner ISK“ konnte auch Klaus Dobbratz nicht verbergen. „Es ist wie immer mit viel Arbeit im Vorfeld verbunden und auch in diesem Jahr werden wieder einige Sportler mit Privatmaschinen in den letzten aus allen Ecken der Welt kommen. Aber umso mehr freut man sich natürlich auch, wenn die Gäste auf dem Nachhauseweg sagen: „Es war wieder eine tolle Veranstaltung gewesen.“