Sportler des Jahres - April 2019

Patrick Lange: Was macht der „Sportler des Jahres“ eigentlich?

Mit dem gleichen Schwung und Elan, mit dem Patrick Lange im Dezember des vergangenen Jahres auf die Bühne des Kurhauses von Baden-Baden stürmte, um sich als Sportler des Jahres 2018 feiern zu lassen, ist Deutschlands derzeit bester Triathlet auch in das erste Drittel seiner neuen Saison gestartet. Schließlich hat der 32-jährige sich auch für dieses Jahr ehrgeizige Ziele gesetzt.

Dort, wo andere Urlaub machen, vergossen Patrick Lange und seine Teamkollegen aus dem Team Erdinger Alkoholfrei die ersten Schweißtropfen des neuen Jahres: Auf der wunderschönen vulkanischen Kanaren-Insel Lanzarote und danach in Teneriffa und Gran Canaria hieß es in den ersten drei Monaten „schuften, was das Zeug hält“. Anfang April verließ der zweifache Ironman-Weltmeister für eine Stippvisite in der Bundeshauptstadt seine neue Wahlheimat Österreich, wo er mit fast 40.000 anderen Läufern beim Berliner Halbmarathon startete. In 1:09,37 Std. erreichte er das angestrebte Ziel „unter 70 Minuten“ fast so „pünktlich wie die Maurer.“

Derzeit bereitet sich der Ausdauer-Champion in Thailand auf sein großes Ziel in diesem Jahr vor, das erneut Hawaii heißt. Beim „Ironman 70.3 Vietnam“, gleichzeitig auch die Asien-Pazifik-Meisterschaft der Profi-Triathleten, packt er zum ersten Mal die Badehose ein, pumpt die Fahrradreifen auf und schnürt die Lauftreter. In deutschen Gefilden schlägt der Hesse aber auch noch auf, bevor es ins Hula-Hula-Paradies geht: Bei der Ironman-Europameisterschaft am 30. Juni können ihn die Fans rund um „Mainhattan“ anfeuern.

Akribisch vorbereitet will der „Sportler des Jahres“ am 12. Oktober sich dort, wo er schon zweimal triumphiert hat, wieder den ultimativen Qualen der Eisenmänner unterziehen. Bei der WM im 50. US-Bundesstaat wird wieder Triathlon-Geschichte geschrieben werden. Und Patrick Lange wird sich bestimmt noch ein paar Körner aufheben, um auch in diesem Jahr wieder im Dezember in alter Frische auf das Podium des Benazét-Saales in Baden-Baden zu springen!

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2020: Der DOSB residiert neben der Brücke des Regenbogens

„Aqua City“ – „Die Stadt des Wassers“: So nennt sich der Konsumtempel inmitten des brodelnden Tokioter Stadtviertels Odaiba, in dem im kommenden Jahr Deutsch gesprochen wird. Vorwiegend zumindest. Und in dem es dann hoffentlich auch Gelegenheit zum Anstoßen und zum Feiern geben wird. In der „Stadt des Wassers“ wird nämlich bei den Olympischen und Paralympischen Spielen 2020 das „Deutsche Haus“ eingerichtet.  
Gelegen auf einer künstlichen Insel, ausgestattet mit einem Atemberaubenden Blick auf die berühmte „Brücke des Regenbogens“, die Rainbow Bridge, werden im „Deutschen Haus“ nicht nur Medaillengewinner, sondern auch viele Gäste aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Medienlandschaft erwartet. Das „Deutsche Haus“ will und wird eine Enklave des Willkommen Heißens  im fernen Japan sein. Ein Ort, an dem deutsche Gastfreundschaft gepflegt wird.  
Zwei Monate, von Juli bis September des kommenden Jahres, wird es dort zugehen wie im berühmten Bienenschwarm: Während der Olympischen Spiele vom 24. Juli bis 9. August und dann noch einmal, wenn sich die paralympischen Athletinnen und Athleten vom 26. August bis 6. September messen.
Dieses „Basislager der Willkommenskultur“ ist  gute und gerne gepflegte Tradition. Denn bereits seit 1988 ist das „Deutsche Haus“ der zentrale Treffpunkt des Deutschen Olympischen Sportbundes bei olympischen und paralympischen Wettkämpfen.  Etwa 10.000 Besucher bei Olympia und rund 7000 Gäste während der Paralympics werden im kommenden Jahr dort erwartet.
Seit vielen Jahren ist der DOSB, der Deutsche Olympische Sportbund,  ein gern gesehener Freund und Partner beim Familientreffen des Deutschen Sports zum Jahresende in Baden-Baden. Man muss kein großer Prophet sein, um schon jetzt vorher zu sagen, dass die Top-Sportlerinnen und Sportler des „SDJ“ im kommenden Jahr auch eine ruhmreiche persönliche Vergangenheit im Deutschen Haus des gleichen Jahres haben werden.

 

Copyright: DSM pa, Fotograf: Kenjiro Matsuo

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Dirkules: Der Längste unter den Größten

So gespannt wie noch selten zuvor hatten die 700 festlich gekleideten Gäste im großen Benazét-Saal des Kurhauses von Baden-Baden an diesem Dezember-Abend des Jahres 2011 auf den riesigen Bildschirm der Rückwand geblickt  Und wohl genau selten hatten die ZDF-Verantwortlichen zum gleichen Zeitpunkt „gebibbert“ und gezittert, dass diese „Schalte“ über Tausende von Kilometern hinweg bloß nicht zusammenbrechen würde. Denn schließlich galt es, einen Mann als „Sportler des Jahres“ zu ehren, der – jenseits des „großen Teichs“ - eben auch Großes vollbracht hatte. Etwas, was noch nie einem deutschen Basketballer gelungen war. Meister der amerikanischen Profi-Liga, dem Herzstück dieses Sports schlechthin, zu werden.
Mittlerweile wissen (wir) es alle: Die „Schalte“ klappte und es wurde ein ganz emotionales Gespräch zwischen Katrin Müller-Hohenstein, Rudi Cerne und dem Mann, der diese Woche seinen Abschied vom Profi-Sport, das Ende seiner Karriere verkündet hatte. In seinem „Wohnzimmer“, der Spielstätte der Dallas Mavericks: Dirk Nowitzki, ein Mann von mittlerweile 40 Jahren. Einer, dem nicht nur wegen dieses Titels, wegen zahlreicher „MVP’s“ (most valuable player),  sondern vor allem wegen seiner Aura, seiner menschlichen Größe und der Treue zu seinem ersten und einzigen Verein die Herzen der Basketball-verrückten Amis nur sund zugeflogen waren.
Unglaubliche 21 Jahre hatte „Dirkules“, der ehemals unbedarfte Junge aus „good old Germany“ seinen „Mav’s“ die Treue gehalten. Ihm war vor allem eines gelungen, was ihm ein bis dato unbekanntes Alleinstellungsmerkmal verlieh: Ein Mann zu werden, dessen Karriere auf höchstem Niveau sich ausschließlich in den USA abspielte, der sich aber nie zu schade war, in seiner „Freizeit“ auch das Trikot mit dem Bundesadler bei Welt- und Europameisterschaften an zu ziehen. Jemand, der Respekt und höchstes Ansehen in den USA und in Deutschland, das er mit 19 Jahren verlassen hatte, über zwei Jahrzehnte hinweg für sich in Anspruch nehmen durfte.
Jetzt, wo er weiß, dass „der Körper keine weitere Saison, kein Trainingscamp, keinen Reisestress mehr mitgemacht hätte“, freut er sich auch einmal auf die kleinen Annehmlichkeiten des Lebens. Auf Dinge, die engem Profi nicht vergönnt waren: „Mal eine Pizza oder ein Eis zum Frühstück. Und einfach mal nicht funktionieren zu müssen.“ Dirk Nowitzki hat sich in 20 Jahren seinen Platz in der Ahnengalerie der größten deutschen Sportler neben neben Becker, Beckenbauer, Schumacher und wie sie alle heißen, gesichert. Der Längste unter den Größten ist er mit 2,13 Metern sowieso.

Bild: picture alliance

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