Sportler des Jahres - August 2020

Die Tour trotzt Corona: Emu und der lange Weg

Jetzt also doch! Allen monatelangen negativen Vorzeichen und allen „Kaputtrednern“ zum Trotze: Frankreichs „Nationalheiligtum“, die Tour de France, rollt ab Samstag für drei Wochen über die Straßen der Republik.  Zum 107. Mal. Im späten August und den halben September lang statt des sonstigen Juli-Termins. Unter Vorzeichen, wie es noch keine gab. Mit möglichst wenig Kontakt zu allen, die sie bewundern und verehren. Abgeschirmt in ihrer eigenen, cleanen, immer wieder durch getakteten und „bis zum geht nicht mehr“  hygienischen Hochleistungs-Enklave. Aber letztendlich ist das eingetroffen, was der almmächtige Tour-Direktor Christian Prudhomme bereits zum Beginn der Pandemie-bedingten Restriktionen vorausgesagt hatte: „Nur Weltkriege können die Tour verhindern.“
Und so machen sich die 176 Fahrer aus 22 Teams an der Perle der Cote d’Azur, in Nizza,  auf die 21 Etappen und 3470 Kilometer einer Tour, die – dank acht Gebirgsetappen mit vier Bergankünften und nur einem Zeitfahren – als eine der schwersten der vergangenen Jahre gilt.  Auf die nach schweren Stürzen in der jüngsten Vergangenheit in Verruf geratenen Massensprints wurde weitestgehend verzichtet. Viele wellige Tagesabschnitte sind eher etwas für Ausreißergruppen. Oder für „Einzel-Flüchtlinge“, die ihr Herz in beide Hände und ihre Füße in nimmer enden wollenden rasenden Umdrehungen in die Pedale nehmen.
Mittendrin ein junger Deutscher, dem in diesem Jahr nach seiner glanzvollen Vorjahres-Performance mit Rang vier im Abschluss-Klassement Großes zugetraut werden darf: Emanuel „Emu“ Buchmann, der Schweiger aus dem verwunschenen Oberschwaben, ist einer, dem dieses Terrain eigentlich zugutekommen sollte. Der 27jährige im Team Bora Hansgrohe ist ein Kandidat für das berühmte „Treppchen“, auf dem nach der Ankunft auf den Champs Elysées  am 21. September die drei bestplatzierten Platz nehmen dürfen. Einer, der zumindest in die Fußstapfen von Andreas Klöden treten könnte, der vor 14 Jahren die „Große Schleife“ als Zweiter beendete. Wenn nicht noch mehr.
Ein Sturz beim Critérium du Dauphiné in der vergangenen Woche schien alle Prognosen und Unwägbarkeiten über den Haufen zu werfen. Mittlerweile ist „Emu“ auf dem Weg der Besserung, fühlt sich beim Training auf dem Rad wohler als zu Fuß. Deutschlands Radsportfreunde werden seinen Weg, den auch die ARD von Beginn an in Nizza trotz Reisewarnung begleiten wird, mit Interesse vertreten. Vielleicht führt er ihn ja Ende des Jahres auch noch ins Kurhaus von Baden-Baden…

Bild: picture alliance

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Hoffnung auf den Weihnachtsmarkt

Seit wenigen Jahren hat Baden-Baden, gerühmt für sein starkes Hotel-Angebot, eine herausragende neue Adresse. An der Langen Straße 100 setzt das ROOMERS Ausrufezeichen. 2020 sollen hier auch die sportlichen Gäste der Auszeichnung „Sportler des Jahres“ wohnen. Wir baten Geschäftsführer Marcus Scholz um seine Einschätzung der aktuellen Situation.


Wie überwindet Baden-Baden die Corona-Krise?
Gastronomisch nicht schlecht, jedoch durch die Auflagen hoher Aufwand und somit werden die Umsätze von den Kosten wieder getilgt. Touristisch noch sehr schleppend, auch weil Baden-Baden in den meisten Köpfen nicht im Epizentrum des Schwarzwaldes angesiedelt ist, und somit die „Daheim-bleiber“ eher tiefer im Schwarzwald buchen oder ganz andere Destinationen gegenüber uns favorisieren

Was ist in diesem Jahr noch möglich?
Touristisch hoffentlich ein starker Aufschwung in der zweiten Hälfte der Sommerferien. Die große Rennwoche und Rückversicherer (mittlerweile abgesagt) sind die großen Dreh- und Angelpunkte, auf die wir noch bauen und welche stattfinden könnten. Dank der Baden-Baden Marketing einige Konzerte und die laufende Ausstellung des Künstlers Refik Anadol mit Digital Dreams. Wir hoffen, dass wir als positiven Abschluss und positives Zeichen am Ende des Jahres den Weihnachtsmarkt eröffnen dürfen und natürlich der Sportler des Jahres stattfinden kann

Wie stellen Sie sich den „Sportler des Jahres“ 2020 vor?
MIm größtmöglichen Ausmaß unter Berücksichtigung der zu dem Zeitpunkt geltenden Covid-Maßnahmen mit der größtmöglichen Medienaufmerksamkeit als positives Zeichen zum Abschluss 2020 und ein Coronafreies 2021

Und Ihre Wünsche für die „After-Corona Zeit“
Ein starkes 2021 in dem die ein oder andere Veranstaltung, Tagung, Gruppe nachgeholt wird und wir als Stadt und Branche das ein oder andere verlorengegangene aus 2020 wieder reinholen können. Eine medial stärkere Verbindung Baden-Badens zum Schwarzwald, um touristisch mit dem Umfeld noch stärker trumpfen zu können. Das Verständnis der Menschen, auch nach Corona im täglichen Miteinander die gebotene Rücksicht zu wahren und dem erneuten Ausbruch mit entgegenzuwirken.

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Sportlegenden bei der SdJ-Wahl

Steffen Ratzel ist in Baden-Baden als Geschäftsführer der Bäder- und Kurverwaltung (BKV) der Hausherr des Kurhauses, alljährlich auch das „Wohnzimmer“ der deutschen Sportler im Rahmen der Wahl „Sportler des Jahres“. Peu à peu entwickelt sich in diesen Tagen wieder mehr Leben im vielbesuchten Gebäudekomplex an der Kaiserallee.

Auch die Gastronomie kann wieder Gäste bewirten, Herr Ratzel, wie hat Baden-Baden auf die Corona-Krise reagiert?

Baden-Baden hat sehr schnell auf die veränderte Situation reagiert und verschiedene Impulse gesetzt, um die Menschen wieder für diese schöne Stadt zu begeistern. Wer in diesen Tagen durch die Stadt läuft, sieht wieder eine hohe Zahl von Gästen, die das breite Angebot an Kultur, Einzelhandel und Gastronomie nutzen.

Was ist in diesem Jahr noch möglich?

Obgleich natürlich auch in Baden-Baden die vorgeschriebenen Hygienevorschriften eingehalten werden müssen, sind doch fast alle bekannten Kultureinrichtungen, Bäder, das Casino und vieles mehr zugänglich. In Baden-Baden kann man in diesem Sommer mit Sicherheit vieles Schönes erleben.

Wie stellen Sie sich die Veranstaltung „Sportler des Jahres“ 2020 vor?

Die vielen Absagen großer sportlicher Wettkämpfe hat leider auch zur Konsequenz, dass in diesem Jahr nicht so viele Champions wie üblich gekürt werden können. Insbesondere die Verschiebung der Olympischen Sommerspiele fällt dabei schwer ins Gewicht. Aus meiner Sicht könnte der SdJ in diesem Jahr einmal große Sportler der letzten Jahrzehnte ehren. Um diese Sportlegenden herum gibt es oft sagenhafte (Lebens)-Geschichten.

Was sind Ihre Wünsche und Aussichten für die „After-Corona Zeit“

Ich wünsche mir eine möglichst baldige Rückkehr zur Vor-Corona-Zeit. Dass die Menschen wieder ihre sozialen Kontakte wie früher pflegen können und optimistisch in die Zukunft blicken können.

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Interview mit Baden-Badens Oberbürgermeisterin Margret Mergen

Wir besuchten letzte Woche in Baden-Baden – und fanden keinen Platz für einen Café. Äußerlich hat es den Anschein, die Auswirkungen der Krise sind auf dem Rückzug. Dass dies ein Trugschluss ist, wissen Sie am besten. Wie „geht“ es der Stadt nach fünf Corona-Monaten?

Baden-Baden ist dabei, sich sukzessive von der Krise zu erholen. Wir sind sehr froh, dass nahezu alle unsere Betriebe wieder geöffnet sind: Angefangen von den örtlichen Geschäften, über die Museen und Kultureinrichtungen, das Casino, die Caracalla Therme und die Gastronomie mit den Hotels.

Unsere Stadt bietet so ein lukratives Gesamtpaket, welches touristisch wieder Menschen in unsere schöne Stadt zieht. Nicht nur Urlauber aus Deutschland, sondern auch Gäste aus der Schweiz, Frankreich und den Beneluxländern genießen den Sommer in Baden-Baden. Wir hören wieder Gäste, welche sich in unseren prachtvollen Parks und Gärten in vielen Sprachen unterhalten – die Internationalität in Baden-Baden kehrt Stück für Stück zurück.
Natürlich vermissen wir jedoch die Touristen aus Ländern außerhalb Europas, die sonst einen großen Teil unserer Gäste ausmachen. Baden-Baden ist eine internationale Stadt. Wir wissen daher, wie wichtig es für die Erholung des Tourismus ist, dass sich die Lage weltweit stabilisiert.

Was hat sich während dieser Zeit bei Ihnen im Rathaus verändert?

Eine Oberbürgermeisterin kann in schwierigen Zeiten nicht ins Homeoffice. Das Gegenteil ist sicher der Fall. Sie sollen für alles eine Lösung parat haben….

Wir haben drei positive Impulse durch die Corona Phase für unsere Arbeit bekommen:

  1. Wir bieten nun in deutlich stärkerem Umfang die Arbeit im Homeoffice an, um unsere Mitarbeiter quasi in verschiedenen Teams zu halten und dadurch eine Infektionsgefahr verringern. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dabei ein schöner Nebeneffekt.
  2. Wir konferieren stärker über Hybridsitzungen, also ein Teil ist physisch im Sitzungsraum und ein Teil schaltet sich per Videokonferenz dazu. Es sind vor allem die Mitarbeiter, deren Büros weiter entfernt vom Rathaus liegen. Sie sparen damit Zeit und Vermeiden Verkehr.
  3. Wir bitten die Bürger um Terminvereinbarungen bevor sie aufs Rathaus kommen. Die Vorteile liegen auf der Hand: der Bürger muss nicht warten und unsere Mitarbeiter können sich auf den jeweiligen Fall vorbereiten.

Fix ist, dass die Wahl unter den Sportjournalisten auch 2020 durchgeführt wird. Auch wenn das Sportjahr Anfang März abrupt endete. Aber die Probleme, den „Sportler des Jahres“ am 20.12. im Kurhaus gemäß den aktuellen Bedingungen durchzuführen, sind immens. Glauben Sie dennoch an ein Happy End, dh. ein weiteres Zusammentreffen des deutschen Sports.

Auf jeden Fall glaube ich daran. Auch wenn das Zusammentreffen dieses Jahr sicher unter anderen Bedingungen erfolgen muss, ist es wichtig, dass wir positiv und proaktiv bei Veranstaltungen in die Zukunft planen. Das persönliche Gespräch ist gerade in diesen Zeiten umso wichtiger und die Sportler sehnen sich sicher danach, gerade in diesem Jahr nochmals zusammenkommen zu können. Wir sind in Baden-Baden bereit, alles dafür zu tun, damit diese Veranstaltung in veränderter Form stattfinden kann.

Wäre ein solcher Abend, sicherlich in bescheidenem Rahmen, quasi eine Gala light, für Baden-Baden und den deutschen Sport vielleicht sogar ein Signal für die Zukunft.

Das wäre ein schönes und wichtiges Signal für die Zukunft. Ein Signal, dass man mit veränderten Bedingungen bei Zusammenkünften zurechtkommen kann und dass wir speziell in Baden-Baden darum kämpfen, dass „die Konversation“ in all ihren Facetten auch weiterhin auf persönlicher Ebene stattfindet – gerade im Kurhaus, dem gesellschaftlichen Mittelpunkt unserer Stadt. Friedrich Weinbrenner hat schon 1821 mit dem Bau des Conversationshauses (das heutige Kurhaus) den Grundstein dafür gelegt, dass unsere Stadt für hochkarätige Treffen und herausragende Galaveranstaltungen bekannt wurde und dies soll auch weiterhin so bleiben.

Keiner kann in die Glaskugel schauen – aber welche Hoffnungen für die kommenden Monate haben Sie?

Wir haben bisher die Corona Pandemie gut bewältigt in Fragen Gesundheitsversorgung und Einhaltung der Hygieneregeln. Allerdings sind die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen schmerzhaft. Wir hoffen sehr, dass im Herbst wieder Kongresse und Veranstaltungen in größeren Gruppen möglich werden. Damit könnten auch die Kultureinrichtungen wie unser Festspielhaus den Betrieb aufnehmen. Auch für den Sport wünsche ich mir wieder mehr Möglichkeiten auch Zuschauer zuzulassen, so dass z.B. Fußballstadien oder auch die Galopprennbahn Iffezheim wieder Besucher einladen können. Auch hoffe ich auf eine Entspannung bei den Reisemöglichkeiten, um die Wirtschaft und den Tourismus wieder ankurbeln zu können.

Auf jeden Fall setze ich auch weiterhin auf einen rücksichtsvollen Umgang der Menschen zur Vermeidung von neuen hohen Infektionszahlen

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Krause: „Kein Olympia 2021 ohne Impfstoff“

Nach gut zwei Dritteln des Rennens, nach 2000 der 3000 Meter Hindernis, stieg sie aus. Frustriert, enttäuscht, kaputt. „Es kam heute alles zusammen. Klimawechsel, heiße Temperatur, schwere Beine. Es war nicht mein Tag, aber ich bin auch nur ein Mensch“, zog Gesa-Felicitas Krause einen Schlussstrich unter ihre persönlichen Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2020 am Wochenende. Ein Trostlos-Event vor leeren Rängen. Ein Saisonauftakt an dem Wochenende, an dem eigentlich die Schlussfeier der Olympischen Spiele hätte stattfinden sollen. Skurril, tragisch, unwirklich. Von allem ein bisschen.

Fünf Tage nach ihrem 28. Geburtstag sprach in Braunschweig eigentlich alles für den sechsten nationalen Titel der Hessin, die für den Verein Silvesterlauf Trier startet. Doch die amtierende Doppel-Europameisterin und WM-Dritte ist mehr als nur eine funktionierende Absolventin der Tartanbahn. Die Gewinnerin des Sparkassenpreises für Vorbilder im Sport und Dritte der Wahl zur „Sportlerin des Jahres 2019“, ist das, was Verbände eigentlich fordern und dann doch so viel Mühe haben, damit um zu gehen: Eine mündige Athletin. Nachdem der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) bei der DM in Braunschweig am vergangenen Wochenende zunächst eigentlich nur Laufdisziplinen bis einschließlich 800 Meter hatte zulassen wollen, machte sich Krause vehement für die langen Strecken stark.

Mit­te Ju­li gab die neue Co­ro­na-Be­kämp­fungs­ord­nung dem DLV die Mög­lich­keit, die Lang­stre­cken un­ter wei­test­ge­hend nor­ma­len Be­din­gun­gen durch­zu­füh­ren. „Ich ha­be da­für ge­kämpft“, freute sich Krau­se. Zu­sam­men mit ihrem Trai­ner Wolf­gang Hei­nig, Li­sa Oed (SSC Ha­nau-Ro­den­bach) und De­ni­se Krebs (TSV Bay­er 04 Le­ver­ku­sen) hatte Krau­se die drei­ein­halb Wo­chen vor Braunschweig wie ge­wohnt in der Hö­he von Da­vos in der Schweiz verbracht.

Die in Baden-Baden seit Jahren immer gern gesehene Top-Athletin denkt aber längst über nationale Grenzen hinaus. Dass Olympia 2021 wirklich wie geplant stattfinden wird, daran hat sie durchaus noch Zweifel. In einem Interview mit der Tageszeitung „Trierischer Volksfreund“ hatte die Weltklasse-Athletin wenige Tage vor den nationalen Titelkämpfen vorausgeblickt und gesagt: „Ich brauche keine Motivation. Das ist mein Beruf und ich übe ihn gerne aus. Am Ende aber hat man ein vorolympisches Jahr. Ohne Impfstoff glaube ich nicht, dass die Olympischen Spiele in Tokio 2021 stattfinden werden.“

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Hörmann: Sportlerwahl Anker für Team Deutschland

Die Wahl „Sportler des Jahres“ 2020 steht unter ungewöhnlichen Vorzeichen. Aber auch DOSB-Präsident Alfons Hörmann unterstützt das Votum der Sportjournalisten und die Auszeichnung am 20. Dezember in Baden-Baden.

„Wir begrüßen sehr, dass die Veranstalter der Wahl zum „Sportler des Jahres“ diese Tradition auch am Ende dieses außergewöhnlichen Sportjahres beibehalten wollen. Die Wahl wird sich ebenso den Corona-Umständen anpassen wie die Veranstaltung selbst, die aber gerade in diesem schwierigen Jahr eine besondere Bedeutung hat und ein Anker werden kann für das Team Deutschland. Nach den verschobenen Olympischen und Paralympischen Spielen können wir damit den Zusammenhalt des Team D stärken, außerdem kann die Veranstaltung auch als Belohnung dienen für den vorbildlichen Umgang mit der extremen Situation. Entsprechend kann auch die Wahl eine Chance sein, andere Werte als die rein sportliche Leistung zu würdigen – das kann der kreative Umgang mit der Krise ebenso sein wie die Ausstrahlung oder das Engagement für andere.“

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Premiere für „Sportlerin des Jahres“ bei Titelkämpfen

Bei den Leichtathletik-Meisterschaften schaut die Sportwelt am Wochenende (8./9.8.2020) voller Spannung nach Braunschweig, denn erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie werden Titelkämpfe unter einem umfangreichen Hygiene- und Umsetzungskonzept vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) in Zusammenarbeit mit der Stadt Braunschweig, dem Land Niedersachsen und dem Niedersächsischen Leichtathletik-Verband veranstaltet.

Bis maximal 999 Personen dürfen sich bei den jeweiligen vier Sessions (Vormittag/Nachmittagsprogramm) auf dem Stadiongelände an der Hamburger Straße aufhalten. Alle werden mit Namen registriert und müssen eine Temperaturmessung über sich ergehen lassen sowie einen Covid19-Fragebogen ausfüllen. Doch im Mittelpunkt soll der Sport stehen.

Malaika Mihambo springt mit einem verkürzten Anlauf

Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), Weitsprung-Weltmeisterin und „Sportlerin des Jahres“ 2019 wird erstmals in dieser Saison in ihrer Spezialdisziplin antreten. Sie wird mit einem verkürzten Anlauf starten, was bedeutet, dass Sprünge über 7 Meter nicht zu erwarten sind. Eigentlich wollte sie ja bereits in Houston/Texas bei Carl Lewis und Leroy Burrell sein, doch aufgrund von Corona wird sie derzeit von DLV-Bundestrainer Ulli Knapp betreut. Der ist schon jetzt davon überzeugt, dass es spannend wird, denn Marie Homeier (LG Göttingen; 6,57 Meter) und Maryse Luzolo (Königsteiner LV; 6,53 Meter) wollen der großen Favoritin Paroli bieten.

477 Athletinnen und Athleten aus allen Bundesländern kämpfen an beiden Tagen um die Titel. Im Sprint sind die Augen auf Rebecca Haase (Sprintteam Wetzlar) gerichtet, die mit 11,11 Sekunden in dieser Saison am schnellsten gelaufen ist. „„Dieses Jahr ist für mich sehr wichtig um zurückzukommen“, sagte die 27-Jährige. Ich habe extrem viel Motivation zu zeigen, dass ich immer noch zu den besten deutschen Sprinterinnen zähle!“, sagte Haase auf einer Pressekonferenz in der Woche vor ihrem Start. Konkurrenz bekommt sie mit Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF) und von Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) und Tatjana Pinto (LC Paderborn).

Auch der Männersprint verspricht Spannung

Auch der Männer-Sprint wird interessant. So erzielte Hallenmeister Deniz Almas (VfL Wolfsburg) zuletzt in Weinheim eine Top-Zeit, die kein deutscher Sprinter seit 2016 gelaufen ist. Große Konkurrenten von Almaz sind Joshua Hartmann (ASV Köln), der mit 10,14 Sekunden in dieser Saison aufhorchen ließ sowie Julian Reus (LAC Erfurt) und Titelverteidiger Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar). Einige Topathleten werden nicht am Start sein, dennoch verspricht das Teilnehmerfeld gute Leistungen. Ob im Hürdensprint mit der Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz, über 400 Meter Hürden mit Jackie Baumann, die nach langer Verletzung sich eindrucksvoll zurückgemeldet hat, oder über 5000 Meter mit Alina Reh (SSV Ulm 1846), die als Top-Favoritin ins Rennen geht, da Konstanze Klosterhalfen nicht startet.

Im Sprung-Bereich können sich alle auf Dreispringer Max Heß freuen, der Ende Juli in Chemnitz wieder über 17 Meter gesprungen ist. Bei den Frauen hofft Neele Eckhardt auf ihren ersten 14-Meter-Satz der Saison. Auf einen Höhenflug hofft auch Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer Leverkusen) sowie Christina Honsel (TV Wattenscheid 01), die im letzten Jahr Vize-Europameisterin der U 21 geworden ist.

ARD und ZDF berichten an beiden DM-Tagen live

An beiden Wettkampftagen wird ARD/ZDF live von der DM übertragen. Am Samstag berichtet die ARD von 17.10 Uhr bis 19.50 Uhr, am Sonntag das ZDF (17.10 - 18.50). Mit insgesamt dreizehn 40-Tonnern sowie einigen Kleinfahrzeugen sind die öffentlichen TV-Sender vor Ort – ein extrem großer Fuhrpark, der unter anderem wegen der Corona-Auflagen notwendig ist. „Die ganze Welt wird nach Braunschweig schauen“, prophezeit DLV-Präsident Jürgen Kessing. In der Tat werden es Titelkämpfe, die es bisher so nicht gegeben hat, denn Zuschauer sind vor Ort nicht zugelassen.

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