Sportler des Jahres - Mai 2023

Turnier für die Geschichtsbücher

Tschingtarassbum! So laut und würdig empfingen hunderte Fans auf dem Flughafen München mit einer zünftigen bayerischen Blaskappelle einen Teil „unserer“ Eishockeyspieler, die müde aber glücklich mit der WM-Silbermedaille um den Hals durch Beifalls-Wellen spazierten.  600 Kilometer nordwestlich hatten die Berliner Eisbären Busse für die Fans organisiert, damit die Berliner WM- Cracks Marcel Noebels, Manuel Wiederer, Jonas Müller und der „Bostoner“ Kai Wissmann nicht auf den verdienten Jubel am BER-Flughafen verzichten mussten. Den deutschen Puckhelden war im finnischen Tampere schließlich ein wahrlich seltener Erfolg geglückt. Nach 93 Jahren gewannen sie wieder einmal eine WM-Silbermedaille. Kapitän Moritz Müller schrieb danach in „BILD“: „Es gibt Turniere, da fällt es der Mannschaft schwer, sich voneinander zu trennen. Genau das wollten wir erreichen. Unsere selbsternannten Grundtugenden Glaube, Leidenschaft, Wille, Stolz, eine Einheit haben wir mit Leben erfüllt.“  Bei der Siegerehrung in Tampere zeigte sich der kanadische IIHF-Präsident Luc Tardiff allerdings wenig vom DEB-Erfolg überrascht: „Seit 2018 ist jeder dieses sehr hohe Niveau von Deutschland gewöhnt.“

Vom olympischen Silberteam 2018 liefen nur noch die beiden Berliner Marcel Noebels und Jonas Müller sowie der Kölner Moritz Müller und Dominik Kahun (SC Bern) bei der WM 2023 auf. 17 Torschützen waren an der deutschen Torausbeute beteiligt. Diese Mannschaft hat Zukunft, denn neun Spieler sind 23 Jahre oder jünger. Dazu jubelte im kanadischen Edmonton Leon Draisaitl, der „Sportler des Jahres“ von 2020: „Ich habe mir das Spiel im TV angesehen. Ich bin begeistert. Das war definitiv ein Turnier für die Geschichtsbücher. Ich freue mich riesig für die Jungs.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Zum letzten Mal WM-Silber durften die Deutschen im Berliner Sportpalast nach einer 1:6-Niederlage in Empfang nehmen. Torschütze war damals in der 2. Minute Rudi Ball, dessen jüdischer Vater ist mit der Familie 1936 nach Südafrika geflüchtet. Rudi durfte bleiben und zog erst 1947 den Eltern nach.

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Eishockey-WM: Die „Schwarzen Bestien“

Staune, staune und dreimal Bravo! Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat sich bei der WM durch einen 3:1-Sieg über die Schweiz ins Halbfinale gekämpft. Schweizer Zeitungen schrieben nach dem Sieg der Deutschen von den „schwarzen Bestien“. Der Frust führte da offensichtlich die Feder. Zumindest musste sogar ein eisenharter Mann wie der neue Bundestrainer Harold Kreis mit den Tränen kämpfen. Der 64-Jährige wurde bei seinem Amtsantritt vor neun Wochen mit allerhand Skepsis empfangen. Eishockey-Kenner befürchteten, dass der neue Bandenmann mit extremer Mauertaktik ein Team „Alter Herren“ auf Eis schickt. Kreis dokumentierte nun, wie sich auch Experten täuschen können. Der Coach berief nicht nur neun Spieler die 23 Jahre oder jünger sind ins Team, Kreis lässt auch erfreulich offensives Eishockey spielen.

Davon zeugen bei den bisher acht WM-Spielen16 Torschützen. Berlins Marcel Noebels gefällt die Art des Trainers: „Er schiebt keine Panik und bleibt ruhig, wenn es mal nicht läuft.“ Was fünf Siege am Stück beweisen.  Mit sechs Treffern hebt sich der Augsburger Nico Sturm noch ein bisschen von den anderen ab. Der 28-Jährige stieß nach zwei Stanley-Cup-Siegen mit den Colorado Avalanche und San Jose Sharks zum DEB-Team. Das hatte vor ihm noch kein Deutscher geschafft. Es scheint dennoch nicht Sturms Art, als Überflieger aufzutreten. In Deutschland trieb er bis zum Abitur den Puck bei Teams wie Kaufbeuren und Landsberg, ehe er nach Nordamerika zog. Bevor die NHL-Teams auf den Topstürmer aufmerksam wurden, jagte er während seines Wirtschaftstudiums beim Team der Clarkson-Universität nach Toren.  Sturm freut sich über Trainer Kreis: „Er weiß, dass es nichts bringt, die Mannschaft anzuschreien.“ Deutschlands Eishockey-Fans staunen auch über den Ingolstädter Wojciech Stachowiak. „Er bringt eine neue Qualität ins Spiel“, zeigt sich Harold Kreis verblüfft. Der Deutsch-Pole startete seine Karriere als Schüler bei den Weißwasser Füchsen.

Am Samstagabend wartet im Halbfinale in Tampere das Team der USA. In 13 zurückliegenden WM-Begegnungen fuhren Schwarz, Rot, Gold erst drei Siege und ein Unentschieden (2002) ein. Bei der WM fertigten die USA am Donnerstag Tschechien mit 3:0 ab. „Wir bleiben trotzdem Optimisten und wollen unsere Chancen nutzen, auch wenn es schwer wird“, baut Trainer Kreis seine Mannschaft auf. Schließlich ist nichts unmöglich: in der Vorrunde unterlagen die Puckjäger recht unglücklich nur knapp mit 2:3.

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Zeitwende für den Deutschland Achter

Ungewohnte Rolle für die Männer im Deutschland-Achter der Ruderer: 15 Jahre lang waren sie, gemeinsam mit den Konkurrenten aus Großbritannien, die Gejagten im Großboot der Männer. In diesem Jahr sind sie erstmals wieder die Jäger – nach dem nur siebten Platz bei den Weltmeisterschaften des vergangenen Jahres in Tschechien. Eine komplett neue und ungewohnte Ausgangsposition beim Kampf um die nur fünf Startplätze für die Olympischen Spiele 2024 in Paris, die bei den Weltmeisterschaften Anfang September in Belgrad vergeben werden.

Mit nur zwei Veränderungen gegenüber dem Vorjahr will das Achter-Team das Unternehmen Olympia-Qualifikation angehen. Der Grund dafür ist einfach. „Wir haben diese eine Gruppe, so wie sie hier sitzt. Die sind gut. Aber wir haben auch nicht mehr.“, so Chef-Bundestrainerin Brigitte Bielig bei der Vorstellung der Achter-Besatzung 2023 in Dortmund.

Die „Mannschaft des Jahres“ 2012 die in zwölf Jahren Olympisches Gold, zweimal Olympia-Silber, sechs WM-Titel und drei WM Silbermedaillen gewonnen hatte, scheiterte bei den Olympischen Spielen von Tokio 2021 ausgerechnet am Underdog Neuseeland.

Tokio war auch eine Zäsur für den Deutschland-Achter. Gleich sechs Sportler, inklusive dem erfahrenen Langzeit-Steuermann Martin Sauer, stiegen nach dem zweiten Platz im Olympia-Finale aus dem Boot aus. Der Schnitt war zu heftig. Der Fall war tief. Im Jahr eins nach Olympia und Corona holte der neu formierte Deutschland-Achter zum ersten Mal seit 2003 keine WM-Medaille, noch schlimmer, verpasste zum ersten Mal seit 23 Jahren sogar das WM-Finale

Die Mannschaft, die in dieser Woche am Bundesstützpunkt in Dortmund vorgestellt wurde, ist nahezu identisch mit der des vergangenen Jahres. Sie waren wieder die Schnellsten bei den Qualifikations-Wettbewerben der letzten Wochen. Zwei Ruderer aus dem 2022er Team fallen verletzungs- bzw. krankheitsbedingt aus. Dafür rücken zwei aus dem Vorjahres-Vierer, der bei der WM ebenso mit Platz sieben (un-)zufrieden sein musste, in den Achter auf. Nur einer, der für den Vierer nominierte Sönke Kruse (22) vom RV Münster, ist komplett neu im Team. Hannes Ocik aus Schwerin, sieben Jahre lang Schlagmann des Deutschland-Achters, muss nach einem Wechsel zu den Skullern und seiner Rückkehr ins Team der Riemen-Ruderer, enttäuscht und traurig über diese Entscheidung, vorerst mit der Rolle des Ersatzmannes zufrieden sein.

Und auch im Trainer-Boot gab es einen Wechsel. Über die neue Besetzung des Deutschland-Achters entschieden hat zum ersten Mal eine Frau. Sabine Tschäge hat das Team erst im März übernommen. Der bisherige Achter-Trainer, Uwe Bender (64), ist aus gesundheitlichen Gründen in den Innendienst gewechselt. Die 52-jährige gehört seit 2021 zum Trainer-Team am Stützpunkt in Dortmund. Sie steht in ihrem ersten Jahr als Achter-Trainerin gleich vor einer Riesenaufgabe.

„Man muss schon die Herausforderung lieben, wenn man das als Trainer macht. Aber diese Herausforderung nehme ich gerne an. Ich erwarte auch nicht, dass sofort alles rund läuft. Ausgangspunkt ist nun mal Rang sieben bei der letzten WM. Und wir müssen hart arbeiten, um wenigstens das Minimalziel Olympia-Qualifikation zu schaffen und dann auch wieder Anschluss an die Medaillenplätze zu finden.“ – so die Mülheimerin, die vor ihrem Wechsel nach Dortmund Vereins-Trainerin beim Crefelder Ruder-Club war und bei Olympia in Tokio den Leichtgewichts-Doppelzweier zur Silbermedaille gecoacht hat.

„Für mich persönlich ist es egal, ob ich eine Frauen- oder eine Männer-Mannschaft trainiere. Dass es jetzt der Deutschland-Achter ist, ist schon eine Auszeichnung. Mich macht das auch Stolz, dass ich den Achter trainieren darf. Das ist ein großer Schritt in meiner Laufbahn – und es gibt ja auch nicht so viele Frauen als Bundestrainerin. Die Grundstruktur ist ohnehin gleich. Es ist die gleiche Herausforderung und der gleiche Anspruch, schnell zu rudern und die Boote so weit wie es geht nach vorn zu bringen.“

Ein Hauptproblem sieht auch Sabine Tschäge darin, Ausfälle, die es im vergangenen Jahr in zu großer Zahl gab, gleichwertig kompensieren zu können. In der Coronazeit hat vor allem der Nachwuchs-Bereich gelitten, für den es kaum Wettkämpfe gab. Man habe hinter dem aktuellen Team nicht nochmal genauso viele Leute, die in den Startlöchern stehen und nur darauf warten, einen Platz in den Auswahl-Booten zu erkämpfen. Deshalb gehe es jetzt auch darum, ein Team dahinter aufzubauen, um Druck in die Mannschaft zu bekommen.

Erster Start und erste große Aufgabe ist die Europameisterschaft am Pfingst-Wochenende in Slowenien. „Das wird schon mal ein hartes Brett gegen die Briten und die Holländer, die im letzten Jahr Gold und Silber gewonnen haben. Aber dann wissen wir auch, wo wir stehen.“

Bild: Friedbert Raulf

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Kufen-Trio will das deutsche Tor vernageln

„Alles Neue macht der Mai“, selten traf ein altes Sprichwort so auf eine Situation zu, wie auf die deutsche Eishockey-WM-Mannschaft 2023. Mit Harold Kreis (64) rückte ein neuer Trainer für den zu RB München abgewanderten Toni Söderholm auf den Stuhl des Coachs. Selten musste ein Trainer seine Mannschaft durch die laufenden Landesmeisterschaften vor dem ersten WM-Spiel am 12. Mai in Tampere gegen Schweden so häufig neu formieren wie Kreis. „Wir haben in drei Perioden gearbeitet. Die Mannschaft steigerte sich dabei von Spiel zu Spiel, obwohl wir bei jedem Match fast immer mit einem neuen Team angetreten sind. Besonders gegen die Slowakei haben mich die Spieler überzeugt“, verbreitet der erfahrene Harold Kreis Optimismus.

In seinem 27 Spieler umfassenden Kader gehören in erster Linie die drei Berliner Marcel Noebels, Marco Nowak und Jonas Müller zum Stammpersonal. Neu stießen von der NHL Nico Sturm (28) von den San Jose Sharks und John-Jason Peterka (21) von den Buffalo Sabres zur Mannschaft. Besonders der Münchner Peterka freut sich auf die WM. Selbst nach 80 NHL-Matches fühlt er sich noch nicht müde: „Ich bin fit und freue mich auf die WM. Für Deutschland zu spielen, ist immer eine Ehre.“ So denken auch die Cracks vom Deutschen Meister RB München, von denen gleich acht Spieler in das Nationaltrikot schlüpfen werden.

Vor dem WM-Auftakt-Match testete die Nationalmannschaft zuletzt die Form bei der Begegnung mit den USA (3:6) in München. „Das Spiel war ein echter Test – u.a. gegen meinen Buffalo-Mannschaftskameraden Alex Tuch“, so Stürmer Peterka. Allerdings strömen die deutschen Spieler aus Nordamerika nicht in so großer Zahl zur Nationalmannschaft, wie sich Kreis das gewünscht hätte. Mit den beiden „Schweden“ Tobias Rieder (Växjö) und Tom Kühnhackl (Skeleffta), dem Münchner Patrick Hager oder Lukas Reichel (Chicago) mussten sich gleich mehrere Spieler verletzt abmelden. Eine ganze Reihe von Spielern wie Leon Draisaitl sind zudem noch bei den Playoffs beschäftigt, ein Pluspunkt ist jedoch die Teilnahme von Top-Verteidiger Moritz Seider (Detroit).

„Wir haben eine starke Mannschaft, mit der wir zumindest das Viertelfinale erreichen können“, gibt sich Kreis überzeugt. Zur Weltspitze dürfen auf alle Fälle die drei Torhüter Mathias Niederberger (München) , Dustin Strahlmeier  (Wolfsburg) und „Pinguin“ Maximilian Franzreb (Fischtown Bremerhaven) gezählt werden. Die drei Keeper wollen erst einmal bezwungen sein, was dem deutschen Team viel Sicherheit geben kann. Vielleicht geht es ja auch viel weiter als gedacht. 2018 hatten sich die Puckjäger in Südkorea bis ins olympische Finale katapultiert – und waren anschließend zur „Mannschaft des Jahres“ gekürt worden.

Bild: picture alliance

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„JBW“ zurück an der Spitze der Dressur-Weltrangliste

Beim Weltcupfinale Anfang April 2023 in Omaha (USA) siegte sie mit ihrer Trakehner Stute TSF Dalera BB souverän und sammelte damit fleißig Punkte für die Weltrangliste, jetzt steht sie in der Mai-Ausgabe des Rankings wieder auf Position 1 – Jessica von Bredow-Werndl, kurz „JBW“. Die Dressurreiterin aus Aubenhausen, 2021 in Tokio Doppel-Olympiasiegerin mit dem Team und in der Kür, Team-Weltmeisterin 2018 in Tryon (USA) und viermalige Europameisterin, hatte schon 2022 in Leipzig den Weltcup gewonnen.

Nach der Geburt ihrer Tochter Ella am 11. August 2022 – Sohn Moritz ist fünf Jahre alt – pausierte die damalige Weltranglisten-Erste und rutschte anschließend vom „Platz an der Sonne“ bis auf den fünften Platz ab. Als sie dann im September 2022 in Ludwigsburg wieder ins Turniergeschehen eingreifen wollte, weil sie sich fit und gesund fühlte und wieder Lust auf Wettkämpfe verspürte, verwehrte ihr der Weltreiterverband FEI mit Verweis auf seine Regeln die Starterlaubnis. Dieses „Maternal Leave Rule“, also die Regelung zu einem „Mutterschaftsurlaub“ vom internationalen Sport, schreibt vor, dass die „Baby-Pause“ mindestens sechs Monate dauern muss, dann wird die Hälfte der Weltranglistenpunkte während dieser Zeit behalten. Wird dieser Schutz jedoch verkürzt, bleibt keiner der Punkte aus den entsprechenden Monaten des Vorjahres erhalten.

Doch Stück für Stück arbeitete sich die 37-Jährige – 2021 mit der deutschen Dressur-Equipe in Baden-Baden bei der Wahl zur „Mannschaft des Jahres“ Zweite geworden – im Ranking wieder nach oben, durch den Sieg im Weltcupfinale hat sie nun Weltmeisterin Charlotte Fry aus Großbritannien wieder überflügelt. Und das soll jetzt noch lange so bleiben…

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Als die Roten Teufel das Kurhaus enterten

Man stelle sich einmal vor, Werder Bremen wäre in dieser Saison Deutscher Fußballmeister geworden. Oder Schalke 04. Ja, um es auf die Spitze zu treiben, in der kommenden Saison 2023/2024 vielleicht der 1. FC Heidenheim. Die Nobodies von der Ostalb. Ein Aufsteiger als Meister. Geht nicht? Von wegen! Ging doch. Doch dafür muss man schon ein paar Jahre zurückblättern. 25 genauer gesagt.

Damals schafften die „Roten Teufel aus der Pfalz“ unter Trainer-Guru Otto Rehhagel das, was zuvor seit Einführung der Bundesliga im Jahr 1962 niemandem gelungen war. Und was wahrscheinlich in einer Sportart und in einer Liga, in der in der Regel nur noch der Bestplatzierte hinter dem Abonnementsmeister aus der Allianz-Arena gesucht wird, niemandem mehr gelingen wird.

Damals aber schlossen der 1. FC Kaiserslautern und Trainer „König Otto“ Rehhagel den Kreis. Angefangen vom 1:0-Sieg am ersten Spieltag als Neuling im Münchener Olympiastadion durch den Kopfball von Michael Schjönberg bis zu dem Spiel, das alle Prognosen auf den Kopf gestellt hatte. Das 4:0 am 33. Spieltag über den VfL Wolfsburg besiegelte das „Wunder vom Betze.“

Die Pfälzer, zwei Jahre zuvor nach dem 1:1 bei Bayer Leverkusen mit einem weinenden Andreas Brehme an der Schulter von Rudi Völler abgestiegen, kamen nicht nur postwendend zurück. Sie vollbrachten das, was niemand – am allerwenigsten wohl sie selbst – für möglich gehalten hätten. Sie beendeten die Saison in der Tabelle vor allen anderen und versetzten die gesamte Region in einen Taumel des Entzückens.

Dass dieses Team und sein Mentor 1998 auch „Mannschaft des Jahres“ wurden, verwunderte niemand. Anders als ein Vierteljahrhundert später, als wieder eine Kicker-Vertretung in Baden-Baden ganz oben stand und den allein gelassenen Präsidenten auf die Bühne des Bénazet-Saales schickte, kamen die „Roten Teufel“ in Mannschaftsstärke. Gemeinsam im Bus. So, als führe gerade nicht der Champion, sondern der Titelträger aus der Bezirksliga vor.  

Und „Ottos Eleven“ um „den Dicken“, Torwart Andy Reinke, den jungen „Capitano“ Michael Ballack, ihren Dirigenten Ciriaco Sforza und „Fußballgott“ Olaf Marschall zeigten in dieser Nacht, dass sie nicht nur im eigenen Kasten und im gegnerischen Strafraum, sondern auch an der Bar ihren Mann zu stehen wussten. Ein wunderbarer, einmaliger Abend. Ein letztes (?) Aufflackern der viel besungenen Fußball-Romantik im Profi-Geschäft? In der II. Liga sorgen die Teufel (als Aufsteiger derzeit Siebter) aktuell für Zuschauer-Rekordzahlen im Fritz-Walter-Stadion. Im Schnitt entern 40.000 Fans den Betzenberg.

Aufgrund zahlreicher Nachfragen hier die Namen der Helden von damals (v.l.n.r.: Hrutka, Hristov, Koch, Ballack, Sforza, Rehhagel, Reinke, Riedl, Marschall, Schäfer, Rische, Roos) Danke an die FCK-Pressestelle.

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